Archivgut Nachlass

Hermine E. NL 22 I

April 1940 bis Dezember 1947, Jänner 1968 bis März 1969

Weitere Informationen

Einrichtung: Sammlung Frauennachlässe | Wien
Jahr: April 1940 bis Dezember 1947, Jänner 1968 bis März 1969
Sprache: Deutsch
Beschreibung:

Orte: Hundsheim in Niederösterreich; unbestimmbare Orte an der Ostfront/Kriegsschauplätze im 2. Weltkrieg

Quellentypen: Aufzeichnungen in Buchform: 1 Haushaltsbuch; Korrespondenz (Feldpost aus dem 2. Weltkrieg): 39 Schreiben; 8 amtliche Dokumente (zum Teil in Kopie)

Zum Bestand: Schreiberin/Adressatin: Hermine E. (geb. Z., verwitwete S.); geb. 1906 in Hundsheim in Niederösterreich, gest. 1983 in Krems in Niederösterreich

Schreiber: Karl S.; geb. 1903 in Hundsheim in Niederösterreich, gest. 1942 in Nariman in der Sowjetunion

Übergeberin: Hermine D. (Tochter von Hermine und Karl S.), 2000 und Nachreichung 2023



Hermine E. (geb. Z., verwitwete S.) ist in Hundsheim bei Krems in der Wachau in Niederösterreich aufgewachsen. Ihre Eltern hatten 14 Kinder, von denen nur 4 das Erwachsenenalter erreichten. Vor ihrer Heirat mit Karl S. arbeitete Hermine E. als Dienstmädchen bei einer Zahnartzfamilie in Wien, danach übernahm sie weiterhin Wascharbeiten (u.a. für Berufssoldaten in Mautern) und versorgte auch ihren Schwager.

Karl S. kam ebenfalls aus Hundsheim und war gelernter Schuhmacher. Anfang der 1930er-Jahre wurde er arbeitslos und dann Bundesheerangehöriger („Pionier“) sowie Hilfsarbeiter. 1931 kam ihre Tochter Hermine D. (geb. S.) zur Welt.

Aus dem schriftlichen Nachlass von Hermine E. sind drei amtliche Dokumente aus 1939 bis 1941 erhalten, die Versicherungsangelegenheiten regeln.

Aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs liegen 37 Feldpostschreiben vor, die Karl S. zwischen Jänner 1940 und Oktober 1942 an sie gerichtet hat (vier davon liegen in Kopie vor, der Großteil als Originale), 1 weiteres Feldpostschreiben sind an seine Schwester adressiert. Dazu liegt ein Schreiben von der Ehefrau eines Bekannten von Karl S. aus November 1942 vor, in dem sie Hermine E. berichtet, dass auch dieser keine aktuelle Nachricht von ihrem Ehemann habe.

Karl S. wurde November 1942 in Nariman bei Stalingrad (Wolgograd) getötet. Dazu sind die Todesbenachrichtigung und eine Todesanzeige erhalten, 3 weitere amtliche Dokumente regeln die die Hinterbliebenenrente von Hermine S..

Aus den 1960er-Jahren wurde ein Haushaltsbuch übergeben, das (vermutlich) Hermine S. geführt hat. Es ist in einem vorgedruckten Heft im Format A5 auf 50 Seiten voll beschreiben, die Einträge reichen von Jänner 1968 bis März 1969. Notiert sind dabei detaillierte die verschiedenen Ausgaben, die dabei - dem Vordruck folgend noch nach "Haushalt" und "Sonstiges" unterschieden werden. Am 7. Juli 1968 wurden dabei beispielsweise folgende Posten verzeichnet: "Lebensversicherung 90 | 5 Bier 1 Traubi Kirche 20 | Nägel u. Besen Stoppb. 20 | 2/8 Rotwein Traubi Milch 15."

Ihr Sohn "Pepi" war 1945 zur Welt gekommen, die ältere Tochter Hermine D. hat die Handelsschule besucht, arbeitete als Kontoristin, Buchhalterin und Lohnverrechnerin und war seit 1956 war mit einem Polizeibeamten verheiratet.



Autobiografische Texte von Hermine D., der Tochter von Hermine E., sind Teil der Bestände der Dokumentation lebensgeschichtlicher Aufzeichnungen. Die Kopie des Textes "Auch Deine Oma war ein Kind" (57 Seiten, A5) mit zahlreichen Bildern liegt auch in der Sammlung Frauennachlässe vor.

Anmerkung:
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Standort

Sammlung Frauennachlässe
c/o Institut für Geschichte, Universität Wien

Universitätsring 1
1010 Wien
Telefon: +43 (0)1 4277 408 12
Öffnungszeiten
Die Bestände können nach Vorlage des Forschungsvorhabens an vereinbarten Terminen eingesehen werden. Ausführliche Informationen dazu finden Sie auf der Website https://sfn.univie.ac.at unter Benutzung + Recherche.
Benutzungszeiten, für die ein Termin vereinbart werden kann, sind Mi & Do 11.00 - 17.00 Uhr bzw. auf Anfrage (per Mail oder telefonisch).
Die erste Sichtung der Quellen erfolgt in den Räumlichkeiten der Sammlung Frauennachlässe. Für die spätere Bearbeitung ist eine Aufstellung der Materialien in der Fachbibliothek für Geschichte möglich.

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