Archivgut Nachlass

Theresia Z. NL 123

1908 bis 1993

Weitere Informationen

Einrichtung: Sammlung Frauennachlässe | Wien
Jahr: 1908 bis 1993
Sprache: Deutsch
Beschreibung:
<p><b>Orte: </b>Innsbruck-Arzl in Tirol, Wien; Heidelberg und Köln in Deutschland; Paris und Straßburg (Strasbourg) in Frankreich; Bozen (Bolzano), Rom (Roma) und Venedig (Venezia) in Italien; Amsterdam in den Niederlanden; Zürich in der Schweiz; Orte an der Front/Kriegsschauplätze im 2. Weltkrieg: New York und Oklahoma in den USA, unbestimmbare Orte an der "Westfront" u.a.</p>
<p><b>Quellentypen: </b>Aufzeichnungen in Buchform: 1 „Touren Buch“, 1 Notizbuch; Korrespondenz (Paarkorrespondenz, Feldpost und Kriegsgefangenenpost aus dem 2. Weltkrieg, Familienkorrespondenz, Freundschaftskorrespondenz, Korrespondenz mit ArbeitgeberInnen): 322 Schreiben; 25 amtliche Dokumente; Dokumente zur Schul- und Berufslaufbahn: 1 Schulheft, 1 Arbeitsbuch, ca. 10 Dienstzeugnisse, Gehaltslisten u.ä.; 2.075 Fotografien (tw. in 2 Fotoalben); Weiteres: Postkartensammlung, Reiseprospekte, Sammelstücke wie Kleeblätter, gepresste Blüten, Aufkleber, Servietten, Zeitungsausschnitte, Fahr- und Eintrittskarten u.ä.</p>
<p><b>Zum Bestand: </b>Schreiberin/Adressatin: Theresia Z. (geb. K.); 1923-2008, geb. und gest. in Wien

Schreiber/Adressat: Viktor Z.; geb. 1922 in Au bei Marchtrenk in Tirol, Todesdaten unbekannt

Übergeberin: SOS Kinderdorf Rechtsabteilung (Bevollmächtigte), 2009



Theresia (genannt u.a. Reserl, Resi, Else und Elsa) Z. (geb. K.) wuchs mit ihren drei Schwestern als in Wien Simmering auf, ihr Vater war städtischen Friedhofsbediensteter. Sie arbeitete als Verkäuferin, ihr Ehemann Viktor Z. war Tischler. Er war gebürtiger Tiroler, von 1943 bis 1946 befand er sich als Kriegsgefangener in den USA. Nach der Heirat 1947 lebte das Paar in Simmering.

Der umfangreiche Nachlass von Theresia Z. umfasst verschiedene Quellen von 1908 bis 1993. Das früheste vorliegende Dokument ist das Arbeitsbuch (80 Seiten) ihrer Mutter Anna K. (geb. Sch., 1892-1943) als Hilfsarbeiterin aus 1908. Vom Ehepaar Theresia und Viktor Z. sind Reisepässe, in vier Sprachen ausgestellte Identitätsausweise, Mitgliedsausweise bei der Gewerkschaft und der Krankenkasse sowie Zeitkarten von den Verkehrsbetrieben in Wien und Innsbruck von 1924 bis 1970 vorhanden. Theresia Z.s Schul- und Berufslaufbahn ist u.a. durch ein Schulheft aus Naturkunde (mit eingelegten Kohlerechnungen aus 1939), einen „Verpflichtungsbescheid“ als Bürokraft aus 1943 und drei Dienstzettel des Kaufhauses Stafa aus den 1950er-und 1960er-Jahren belegt. Von Viktor Z. sind u.a. eine Einladung zu einem Bewerbungsgespräch im Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten von 1973 und Gehaltslisten einer metallverarbeitenden Fabrik erhalten.

Der Korrespondenzbestand umfasst insgesamt 321 Schreiben von 1931 bis 1993, die zum Großteil in 5 Bündeln geordnet aufbewahrt wurden. Die Ordnung erfolgte grob chronologisch und enthält jeweils Schreiben von verschiedenen Absenderinnen und Absendern, wobei der größte Teil Paarkorrespondenzen von Theresia und Viktor Z. sind. Alle Bündel beinhalten neben Korrespondenzstücken auch verschiedene Beilagen (insgesamt 83 Dokumente) wie Zeitungsausschnitte, Fotonegative, Notizzettel, Fahr- und Eintrittskarten u.ä.

Von der Feldpost von Viktor an Theresia Z. aus dem Zweiten Weltkrieg sind 32 Schreiben erhalten, aus der Kriegsgefangenenschaft in verschiedenen Gefangenenlagern in Oklahoma und später New York in den USA liegen 34 Schreiben von 1943 bis 1945 vor. 1946 schrieb Viktor Z. 39 Briefe aus Tirol nach Wien. Die Schreiben beginnen u.a. mit „Mein liebes Reserl!“ und enden oft mit „immer Dein Viktor“. Von den Briefen von Theresia Z. sind nur drei von 1943 bis 1946 erhalten geblieben.

Weitere KorrespondenzpartnerInnen von den 1930er- bis in die 1950er-Jahre waren verschiedene Mitglieder der Familien K. und Z., wobei die meisten davon von Viktor Z.s Schwester „Bertl“ aus Tirol geschickt wurden. An Feldpost liegen zudem Schreiben an Theresia Z. und ihre Schwester Rosy von Erwin Z., Konrad S. und Karl H. vor. Die Korrespondenz ab den 1960er-Jahren setzt sich aus vereinzelten Briefen von Familienmitgliedern, Freundinnen und Freunden zusammen, v.a. sind das Urlaubspostkarten (die separat zwischen den lose aufbewahrten Fotografien gesammelt wurden), Einladungen sowie Glückwunschkarten, u.a. zum 60. Geburtstag von Theresia Z. 1983. Ein Bündel enthält schließlich 28 Partezettel und Dankschreiben für Beileidsbekunden von 1981 bis 1992.

Der große Fotografiebestand umfasst insgesamt 2.075 Aufnahmen, die in drei verschiedenen Systemen aufbewahrt wurden. Erstens ist das eine Schachtel, in der 1.195 Fotografien aus den 1920er- bis in die 1960er-Jahre gesammelt sind. Die Fotografien (zumeist schwarzweiß) sind wiederum in Papiersäckchen, Kuverts, Hüllen der Fotoentwicklerfirmen, kleinen Alben oder Plastikhüllen geordnet. Die Motive sind dabei Porträts und Gruppenaufnahmen von Theresia Z., von Verwandten und Bekannten, prominent vertreten sind Fotografien von Ausflügen und Wanderungen. Die kleinformatigen Fotografien aus dem Zweiten Weltkrieg zeigen Soldaten, Lager- und Transportszenen. Ab den 1950er-Jahren sind es vermehrt Baby- und Kinderbilder, Aufnahmen von Partys und von Urlauben in den Bergen und in Italien. Der Rahmen des zweiten Ablagesystems für Fotografien sind zwei Fotoalben, die insgesamt 870 Fotografien von Reisen und Feiern, die Theresia Z. zwischen 1979 und 1990 mit anderen Seniorinnen und Senioren unternommen hat, enthalten. Abgelichtet sind darauf Motive aus Österreich, Italien, der Schweiz, den Niederlanden und Deutschland. Lose erhalten sind schließlich 10 großformatige Bilder, auf denen das Brautpaar Z., eine Schulklasse und festliche Anlässe wie eine Erstkommunion zu sehen sind.

Die gesammelten Reiseunterlagen umfassen ein „Touren Buch“ (44 Seiten), in das zwischen 1951 und 1956 Wanderungen eingetragen wurden, mit Zeichnungen illustriert und teilweise mit Stempeln von Berghütten oder Aufklebern von Ausflugszielen erweitert. Weitere Reiseunterlagen sind ein Reiseführer von Paris aus 1940, zahlreiche nicht datierte Broschüren und Kärtchen aus italienischen Städten und Hotels sowie ein umfangreiches Reiseprospekt aus 1966. Dem Konvolut beigelegt wurden Krankenscheine, Überweisungen und ärztliche Rezepte von Theresia Z. aus den Jahren 1967 bis 1972. Außerdem ist eine Sammlung von 62 nicht beschriebenen Postkarten erhalten, die verschiedene Ausflugs- und Urlaubsorte in Österreich und Italien zeigen, wobei einzelne mit Stempeln von Berghütten versehen sind. 17 Postkarten mit dem Titel „Paris et ses merveilles“ zeigen Sehenswürdigkeiten der französischen Hauptstadt.

Lose Dokumente im Nachlass sind ein Notizbuch (31 Blatt) mit Zeichnungen, Adresslisten sowie Typoskripte mit Scherzen und Gedichten.</p>
Anmerkung:
Aus Datenschutzgründen werden in diesem Online-Verzeichnis alle Nachnamen abgekürzt angegeben. Die mit den Übergeber/innen der Bestände jeweils vertraglich vereinbarte Verwendung der Namen ist bei der Recherche vor Ort abzuklären.
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Standort

Sammlung Frauennachlässe
c/o Institut für Geschichte, Universität Wien

Universitätsring 1
1010 Wien
Telefon: +43 (0)1 4277 408 12
Öffnungszeiten
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Die erste Sichtung der Quellen erfolgt in den Räumlichkeiten der Sammlung Frauennachlässe. Für die spätere Bearbeitung ist eine Aufstellung der Materialien in der Fachbibliothek für Geschichte möglich.

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