Buch Monografie

Der weibliche Quichotte : oder Arabellas Abenteuer

Verfasst von: CharlotteLennox
Frankfurt (Main), Berlin; Wien: Ullstein Verlag

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Einrichtung: Lesbenarchiv Frankfurt | Frankfurt
Orginaltitel: The Female Quixote; or, The Adventures of Arabella, London 1752
Verfasst von: CharlotteLennox
Mitwirkende: Berger, Renate [ÜbersetzerIn]
Ausgabe: 1
ISBN: 354830141X
Sprache: Deutsch
Beschreibung:
Ob sie tatsächlich ein Blaustrumpf war? Zumindest galt sie als ein bluestocking, damals im England des 18. Jahrhunderts. Wer aber kennt Charlotte Lennox heute? In Deutschland wohl kaum jemand. Das aber ist mehr als bedauerlich, gehört doch ihre 1752 erschienene Beschreibung der quijotegleichen Abenteuer einer jungen Dame zu den bemerkenswertesten Büchern der damaligen Zeit.\[W9]\Heldin des Romans ist die junge Arabella, die in dem ländlich gelegenen Schloss ihres Vaters aufwächst, woselbst sie ihre Zeit hauptsächlich mit der Lektüre französischer Romanzen aus der Zeit des 17. Jahrhunderts verbringt. Allein für sich genommen, mag das gar nicht so schlimm erscheinen, auch wenn jene Schmonzetten vielleicht nicht gerade zur Weiterentwicklung des eigenen Weltbildes beitragen mögen.Doch in Arabellas Fall ist ja alles noch viel schlimmer. Da sie die Handlung jener sentimentalen Schmöker für wahrhaftig ansieht, führt die Lektüre fast zwangsläufig zu einer recht eigenartigen Vorstellung vom realen Leben – so kühn und romantisch wie einst beim armen Ritter von der traurigen Gestalt.\[W9]\Tatsächlich schießt Arabellas Fantasie einen Kobolz nach dem anderen: In jedem Mann, und sei es auch nur ein einfacher Gärtnerbursche, erblickt sie einen potenziellen Galan, der die abenteuerlichsten Dinge mit ihr vorhaben mag. So fürchtet sie wohl jedes Mal aufs Neue, von solch einem Strolch mindestens entführt und sonst wohin verschleppt zu werden. Dieser Fall von geistiger Verwirrtheit bereitet auch ihrem Cousin schlaflose Nächte – was freilich auch damit zusammenhängt, dass er einen Narren an ihr gefressen hat. Pech nur, dass sie seine Liebe einfach nicht erkennen will.\[W9]\Dies wiederum mag der Tatsache geschuldet sein, dass ihr Cousin jenem Tonfall entsagt, den auch Arabellas Romanhelden zu benutzen pflegen. Sir George Bellmour jedenfalls kennt diese Skrupel nicht. Wenn er bei ihr nur landen kann, indem er jenen manierierten Schwulst imitiert, der dieser jungen Lady so gefällt, dann soll es eben so sein. Es nützt ihm freilich wenig. Denn am Ende wird Arabella glücklich von ihrem Wahnsinn befreit – woraufhin ihr armer Cousin sie doch noch heimführen kann.
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