Buch Monografie

Gott und Sexualität im alten Testament

Verfasst von: Trible, Phyllis
Gütersloh: GTB Gerd Mohn , 1993 , 263 S.

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Einrichtung: FrauenGenderBibliothek Saar | Saarbrücken
Signatur: TO-109
Verfasst von: Trible, Phyllis
Jahr: 1993
ISBN: 3579005391
Sprache: Nicht einzuordnen
Beschreibung:
Es handelt sich um eine Interpretation von Teilen des Alten Testaments (insbesondere Schöpfungsbericht, Hohes Lied und das Buch Rut) aus feministischer Sicht. Die Bibel wird in erster Linie als literarisches Werk angesehen und die Interpretation stützt sich auf die Methode der rhetorischen Kritik, mit dem Bibeltext als Hauptzugang zur Bedeutungsfindung. Zunächst wird der Zusammenhang zwischen Gott und dem Weiblichen anhand immer wiederkehrender Metaphern herausgestellt: "Mutterleib" steht für Gottes Erbarmen, seine "Brüste" nähren sein Geschöpf Israel, und es wird von den "Geburtsschmerzen" Gottes gesprochen. Die Autorin führt an, daß entgegen landläufiger Meinung Gott im Schöpfungsbericht nicht eindeutig männlichen Geschlechts ist; das gleiche trifft auch auf sein Geschöpf Adam zu. Die Geschlechter beginnen ihre Existenz erst mit der Entfernung von Adams Rippe: Mann und Frau werden gleichzeitig erschaffen, sodaß es also keine gottgegebene Inferiorität des weiblichen Geschlechts gibt. Die Autorin interpretiert den Sündenfall als eine "Liebesgeschichte mit unglücklichem Ausgang". Im Kontrast dazu steht das Hohelied, in dem eine von alltäglichen Zwängen losgelöste Erotik beschrieben wird. Hier sind Mann und Frau ganz natürlich gleichberechtigt. Das Buch Rut hingegen schildert den Überlebenskampf von Frauen in einer patriarchalen Welt. Da sie als alleinstehende Frauen nahezu recht- und mittellos sind, können Rut und ihre Schwiegermutter Noomi nur durch geschickte Manipulation zu einer gesicherten Position in der Gesellschaft, d.h. einem Ehemann, gelangen. In ihrem Nachwort kommt die Autorin zu dem Schluß, daß, obwohl die Bibel zwar grundsätzlich ein patriarchalisches Werk ist, es dennoch möglich ist, eine feministische Perspektive bei der Interpretation anzuwenden und neue, bisher übersehene Aspekte in der Heiligen Schrift zu entdecken.
Anmerkung:
Beigaben: 27 S. Anm., Einf., Nachw.
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