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"Mannweiber" in Männertheorien

Verfasst von: Schwarz, Gudrun
in: Frauen suchen ihre Geschichte
München: Beck , 1987

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Einrichtung: FrauenGenderBibliothek Saar | Saarbrücken
Signatur: GE-2
Verfasst von: Schwarz, Gudrun
Herausgegeben von: Hausen, Karin
In: Frauen suchen ihre Geschichte
Jahr: 1987
ISBN: 3406092764
Sprache: Nicht einzuordnen
Beschreibung:
Die Autorin geht der Frage nach, wie Männer Ende des 19. Jahrhunderts auf Frauen reagierten, die das herrschende Geschlechterverhältnis der Sexualität für sich nicht akzeptierten. Dazu stellt sie Äußerungen und Theorien zur damals sog. "Konträrsexualität", zu "weibliebenden" Frauen, d.h. Lesben, dar und analysiert sie. Kommentiert werden u.a. der Arzt C.Westphal, der Sexualforscher Krafft-Ebing, W.Hammer, ein Arzt, der Psychiater A.Forel, der Sexualwissen- schaftler I.Bloch, der Gynäkologe B.Bauer und schließlich der Begründer des Wissenschaftlich-Humanitären Kommittees, Magnus Hirschfeld. Angefangen mit Krafft-Ebings "Psychopathia Sexualis", wurden um die Jarhundertwende verschiedene Thesen unüberprüft aufgestellt, z.B. die Rollenverteilung zwischen "mannweiblichen" und "weibweiblichen" "Konträrsexuellen", die sich nur in dieser quasi "heterosexuellen" Kombination gegenseitig anzögen, wobei letztere eher als "Pseudo-Homose- xuelle" eingeschätzt wurden. D.h. sie wurden von "Mannweibern" verführt, blieben aber auch für Männer zugänglich. Als Begründung für lesbisches Verhalten wurde nicht etwa Zuneigung zu Frauen, sondern ein "Mangel an Abneigung gegen intime körperliche Berührungen von Frauen" diagnostiziert. Die Definition des "Mannweibs" war die zentrale Kategorie der männlichen theoretischen Auseinandersetzung mit lesbischen Lebensformen, deren Realität kaum oder gar nicht in diesen Schriften zur Kenntnis genommen wird. Wichtig ist allein die Dokumentation der Übertragbarkeit der herrschenden gesellschaftlichen Normen auf "abweichende Frauen."
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