Archivgut Nachlass

Katharina P. NL 222 II

Juni 1806 bis November 1869

Weitere Informationen

Einrichtung: Sammlung Frauennachlässe | Wien
Jahr: Juni 1806 bis November 1869
Sprache: Deutsch
Beschreibung:
<p><b>Orte: </b>St. Pölten in Niederösterreich, Bad Ischl, Rosenau und Schärding in Oberösterreich, Ehrwald und Kufstein in Tirol, Bregenz in Vorarlberg, Wien; Niederdorf in Deutschland; Innichen (San Candido) in Italien; Martina (Martinsbruck) in der Schweiz u.a.</p>
<p><b>Quellentypen: </b>Tagebuch (Männertagebuch): 1 Band; Aufzeichnungen in Buchform: 1 Rezeptsammlung, 1 Textsammlung; Korrespondenz (Familienkorrespondenz, Paarkorrespondenz, Freundschaftskorrespondenz, Freundinnenkorrespondenz, amtliche Korrespondenz, berufliche Korrespondenz): 33 Schreiben; Dokumente zur Schul-, Universitäts- und Berufslaufbahn: 71 Schul-, Universitäts- und Dienstzeugnisse u.a.; Weiteres: Familienlinien, Unterschriftensammlung</p>
<p><b>Zum Bestand: </b>Schreiberin/Empfängerin: Katharina Karoline Vinzencia P. (geb. Erschnig); geb. 1813 in Innichen in Südtirol, gest. 1886 in Stein in Niederösterreich

Schreiber/Empfänger: Johann Alois P.; geb. 1807 in Niederdorf in Deutschland, gest. 1874 in Stein in Niederösterreich

Übergeber: Nicolas D. (Bevollmächtigter), 2015



Katharina P. (geb. Erschnig) wuchs unter anderem in Innichen in Südtirol auf. Dort war ihr Vater Sigmund Erschnig als k.k. Zollbeamter tätig. Er kam ursprünglich aus Kärnten, durch seine die Arbeit zog die Familie während Katharina Preys Jugend (vermutlich) mehrmals um.

Mit 21 Jahren heiratete Katharina P. in Breitenwang den „Zolleinnehmer“ Johann Alois P.. Sein Vater war Anwalt und Rotgärber in Niederdorf in Sachsen gewesen.

Von Katharina Preys Eltern Karoline und Sigmund Erschnig sind einzelne Dokumente und Korrespondenzstücke erhalten: Einen undatierten Brief richtete Karoline Erschnig an den zukünftigen Schwiegersohn Johann Alois P.: „Lieber P.! Nun kommt es einmahl zu enthüllen meinen Wunsch erreicht zu haben Sie bald als meinen Schwieger Sohn umarmen zu können […]“. Weitere 8 Schriftstücke betreffen unter anderem Sigmund Erschnigs Arbeit als Zollbeamter. Hier enthalten ist u.a. ein Bittschreiben von Sigmund Erschnig um Bewilligung der Heirat mit Karoline Erschnig aus 1806.

Die schulische und berufliche Laufbahn von Johann Alois P. wird durch 21 (Dienst-)Zeugnisse, Schreiben über Anstellungen, Praktika, Gehaltsänderungen u.ä. dokumentiert, die zwischen März 1822 und Jänner 1867 ausgestellt worden sind. Darunter befindet sich ebenfalls ein Bittschreiben um Heiratserlaubnis mit Katharina P. von Dezember 1833. Johann Alois P. arbeitete als k.k. Zollbeamter und später als Steuereinnehmer u.a. in seiner Heimatgemeinde Niederdorf in Deutschland, weiters in Ehrwald und Kufstein in Tirol, in Bregenz in Vorarlberg, in Schärding in Oberösterreich und in Martinsbruck in der Schweiz.

Von den Korrespondenzen des Ehepaares P. sind 7 Schreiben aus der Zeit von 1830 bis 1851 erhalten. Diese hat Johann Alois P. u.a. an seine Frau, die Söhne Paul und Siegmund P. sowie an seine Schwiegermutter Karoline Erschnig adressiert. Den ersten Brief an Katharina P. hat Johann Alois P. 1831 mit „aufrichtigste[r] Freund“ unterschrieben, jenen aus 1833 mit „Dein Dich treu und zärtlich Liebender P.“. Weitere 16 Korrespondenzstücke von verschiedenen Schreiber/innen an Katharina und Johann Alois wurden zwischen 1830 und 1869 u.a. von ihren jeweiligen Geschwistern und Freund/innen an sie adressiert.

Katharina und Johann Alois P. hatten mehrere Kinder, nähere Informationen sind dabei nur zu zwei Söhnen bekannt: Alois P. (geb. 1843) war Mathematik- und Physiklehrer. Von ihm sind 50 Schul- und Universitätszeugnisse aus Niederndorf und Wien erhalten. Diese sind zwischen 1853 und 1865 datiert. Siegmund P. (1837-1904) war Jurist und erreichte die Position eines Oberlandesgerichtsrates. Er heiratete im Oktober 1869 in Wien Louise (Ludovika Maria Julia) P. (geb. R., geb. 1841). Ihr Vater war Leibarzt von Erzherzogin bzw. Königin Maria Louise von Parma (1791-1847), der zweiten Ehefrau Napoleons I. Louise und Siegmund P. hatten die drei Kinder Margarethe (geb. 1875), Hermann (1871-1945) und Dr. Adalbert P. (1873-1949, NL 222 III).

Diesem Nachlass zugeordnet sind weiters 2 Auflistungen von Geburts- und Heiratsdaten u.a. von Mitgliedern der Familie P. vom 18. Jahrhundert bis in die 1840er-Jahre. Sie sind auf zwei „Auszugsbögen für den Verkehr“ verfasst und wurden (vermutlich) in den 1840er-Jahren erstellt. Von wem ist derzeit nicht geklärt.

Ebenfalls nicht geklärt werden konnten bisher die Autor/innenschaft der folgenden Aufzeichnungen: Ein von April 1862 bis April 1863 beschriebenes Notizbuch enthält die Tagebuchaufzeichnungen von einem (wahrscheinlich) jungen Mann. Die Einträge im Umfang von 129 Seiten wurden u.a. in Bad Ischl und Rosenau in Oberösterreich, Wien und St. Pölten in Niederösterreich geschrieben. Der Schreiber hielt dabei vor allem die Beziehung zu seiner Freundin Amalia bzw. deren Ende detailliert fest: „Manchmal sprang ich auf & schleuderte den Brief von mir & doch nahm ich ihn dann wieder auf & las ihn endlich zu Ende. – Und das hatte sie geschrieben, das Mädchen der einst mein ganzes Herz, meine ganze Seele gehörte, das Mädchen, das ich stets mit der innigsten Liebe behandelt, für das ich so viel gelitten, das ich, weiß Gott! nie im Leben gekränkt oder beleidigt“ (9. April 1863).

Zwei weitere Schriftstücke aus dem frühen 19. Jahrhundert sind einerseits ein handschriftliches Kochbuch (56 Seiten). Der Inhalt sind u.a. feine und aufwändige Speisen. Es weist starke Gebrauchsspuren auf, dürfte also im täglichen Gebrauch gewesen sein. Die Seiten wurden mit Faden selbst gebunden, das Deckblatt ist verloren. Andererseits liegt auch eine Sammlung von 9 Heftchen mit Theaterstücken, Liedern und Gedichten vor. Diese wurden von verschiedenen Verfasser/innen geschrieben, auch hier ist der Kontext bisher unbekannt.

Als weitere lose Schriftstücke ist ein Schreiben des Bezirksgerichtes Villach aus 1869 erhalten, ein Empfangsschein der Steueramtsabteilung aus 1921, der undatierte Text „Quakerich“ (3 Seiten) und eine undatierte Seite mit einer Sammlung von Unterschriften.</p>
Anmerkung:
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