Archivgut Nachlass

Emmy N. NL 263

Oktober 1905 bis Juli 1920, Oktober 1924 bis Mai 1938, Jänner 1946 bis Februar 1960

Weitere Informationen

Einrichtung: Sammlung Frauennachlässe | Wien
Jahr: Oktober 1905 bis Juli 1920, Oktober 1924 bis Mai 1938, Jänner 1946 bis Februar 1960
Sprache: Deutsch
Beschreibung:
<p><b>Orte: </b>Wien</p>
<p><b>Quellentypen: </b>Aufzeichnungen in Buchform: 8 Einnahmen-/Ausgabenbücher</p>
<p><b>Zum Bestand: </b>Schreiberin: Emmy N. (verw. P.); Lebensdaten unbekannt

Übergeberin: Brigitte P. (Schwägerin der Schwiegertochter von Emmy N.), 2019



Aus dem schriftlichen Nachlass von Emmy N. sind 8 Haushaltsbücher erhalten, in denen sie die Ausgaben für ihre vermutlich 3-köpfigen Familie festgehalten hat. Über ihre persönlichen Umstände liegen bisher keine weiteren Informationen vor, den vermerkten Posten zufolge dürfte sie in bürgerlich situierten Verhältnissen gelebt haben. Dass der Wohnort Wien war, lassen die regelmäßig verzeichneten Besuche im Wiener Prater und einzelne angegebene Adressen vermuten.

Die Einträge der Einnahmen- und Ausgabenbücher reichen von Oktober 1905 bis Februar 1960. Die Zeiträume von Juli 1920 bis September 1924 sowie von Juni 1938 bis Dezember 1945 sind nicht dokumentiert. Ein mit 1940 datierter Vermerk „Übertrag siehe großes Buch“ belegt, dass weitere Bände verloren gegangen sein dürften.

Die erhalten gebliebenen Bücher sind jeweils voll beschrieben und zeigen zeitliche Unterschiede: Die Aufzeichnungen von Oktober 1905 bis Juni 1916 sind in drei identische, hart gebundene Kassabücher mit jeweils 96 Seiten und vorgedruckten Buchhaltungstabellen eingetragen. Der erste Band ist mit „Haushalt und Wirtschaftsbuch“ betitelt, die beiden ersten Bücher wurden zudem mit „Mit Gott“ überschrieben. Der vierte Band mit ca. 300 Seiten wurde von Juli 1916 bis Juli 1920 sowie von Oktober 1930 bis Mai 1938 verwendet, der fünfte mit ca. 140 Seiten von Juli 1924 bis Oktober 1930.

Die Ausgaben sind bis 1918 insgesamt in „Haushalt“ und „Wirtschaft“ getrennt. Unter „Wirtschaft“ sind auch die „Wäscherin“ und „Anna Lohn“ (1905), „Frl. Götz“ (1918) oder „Fräulein für Burschi“ (1920) verzeichnet – vermutlich also die Bezahlungen von Dienstmädchen und Dienstleisterinnen.

In den Aufzeichnungen von 1905 bis 1917 sind die Ausgaben häufig mit dem übergeordneten Posten „Haushalt“ ausgewiesen. Ab Oktober 1917 sind Lebensmittel vermehrt einzeln aufgeschlüsselt und teilweise auch mit Angaben zu Anzahl bzw. Menge versehen. Extra angeführt wurden Konsumgüter wie „Tabak“, „Wein“, „Gebäck“ oder „Mundwasser“, Dienstleistungen wie „Friseurin“, Mitgliedsbeiträge wie jener für den „Hausfrauenverein“ oder Ausgaben für die Gardarobe wie „Brillantbrustknopferl“ oder „Pelzkragenleihgebühr“ (1905-1909). Auch Posten (vermutlich) für Emmy N.s Kind sind notiert, etwa als „Butzis Photographien“ (Oktober 1907), „Mütze f. Butzi“ oder „2 Bücher f. Butzi“ (März 1917).

Ab 1930 sind in einer eigenen Spalte auch Einnahmen vermerkt als „Pension“, „Rente“ oder mit der Abkürzung „J. R.“. Im hinteren Teil dieses Bandes sind zudem auf 7 Seiten Darlehensrückzahlungen von verschiedenen Personen aus dem Zeitraum von 1931 bis 1940 eingetragen. Die Haushaltsaufzeichnungen wurden bis jetzt mit Bleistift oder Tinte geschrieben und sind insgesamt fein säuberlich geführt.

Ab 1946 hat Emmy N. Schulhefte mit orangenem Einband im Format A5 und mit jeweils ca. 80 Seiten verwendet. Diese sind mit „Kassabuch“ bzw. „Haushalt“ betitelt und ebenfalls jeweils vollbeschrieben. Mit der Materialität änderte sie auch die Form und das Schriftbild: Die Verzeichnisse sind jetzt mit häufig gewechselten Stiften dicht beschrieben und der verfügbare Platz etwa auch auf den Innenseiten der Umschläge ist maximal ausgenützt.

Inhaltlich finden sich nun vermehrt namentliche Zuweisungen der Ausgaben wie z.B. „Wäsche Franz“. Deklarierungen, die Emmy N. über die Jahrzehnte angeführt hat, waren z.B. „Lebensmittel“ mit einzelnen extra angeführten Posten wie „Schokolade“, Geschenke wie „Inge Geburtstag Bonbon“, „Freizeitausgaben“ mit einzelnen Posten wie „Prater“ sowie „Klassenlotterie“ und „Klassenlos“.</p>
Anmerkung:
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