Archivgut Sammlung

Maria H. NL 254

1930er- bis 2000er-Jahre, Jänner 1977 bis Jänner 1978

Weitere Informationen

Einrichtung: Sammlung Frauennachlässe | Wien
Jahr: 1930er- bis 2000er-Jahre, Jänner 1977 bis Jänner 1978
Sprache: Deutsch
Beschreibung:
<p><b>Orte: </b>Schwarzenau in Niederösterreich u.a.</p>
<p><b>Quellentypen: </b>Tagebuch (Kalender mit tagebuchähnlichen Aufzeichnungen): 15 Bände, 18 Fotografien</p>
<p><b>Zum Bestand: </b>Schreiberin: Maria H.; geb. 1925 in Schwarzenau in Niederösterreich, gest. 2010 in Schwarzenau in Niederösterreich

Übergeberin: Iris L. (Bevollmächtigte), 2018



Maria H. war Bäuerin in Schwarzenau im Waldviertel. Sie war gemeinsam mit drei älteren und zwei jüngeren Geschwistern am Bauernhof ihrer Eltern Theresia H. (1893-1981) und Alois H. (1887-1959) aufgewachsen. Auf dem Familienbetrieb wurden Rinder, Schweine und Hühner gehalten sowie Gemüse angebaut.

Nach dem Tod des Vaters wurde der Hof von Maria H.s Bruder Josef "Sepp" H. (1923-1975) übernommen. Nach dessen Tod führte Maria H. die Wirtschaft gemeinsam mit ihrer Mutter weiter, später alleine. Die Geschwister Alois (geb. 1921), Hermine (1924-1971), Anna (1928-2000) und Emmerich (geb. 1929) arbeiteten und lebten in Wien oder Linz, kamen aber regelmäßig zum Helfen nach Schwarzenau. Maria H. lebte bis zu ihrem Tod am Hof.

Ihr Nachlass setzt sich zum Großteil aus Tagebuchaufzeichnungen zusammen, die aus dem Zeitraum von 1974 bis 1998 erhalten sind. Eingetragen sind sie in Taschen- bzw. ab 1995 in Tischkalender. Die Taschenkalender sind teilweise für landwirtschaftliche Tätigkeiten vorgedruckt, in Form von Informationen zur Zucht verschiedener Tiere und vorgefertigten Tabellen für den Eintrag von Ernteerträgen, Deckungen, Geburten von Tieren u.ä. In den Einträgen schilderte Maria H. die Tätigkeiten am Hof, Besorgungen, Besuche und Kirchengänge: "Annerl nach 12h wieder weggefahren. Emmerich wieder gekommen. Erster Bittag in der Kirche gewesen, dann wieder Bäume ausgemäht. Emmerich geschrottet u. Ziegel eingeräumt" (16. Mai 1977) oder "2 Hennen abgestochen. Rübenarbeit fertig gemacht u. Kartoffelarbeit" (19. Juni 1989).

Aber auch das Wetter, Aussaat, Ernte, Eieranzahl, Futtergaben sowie Einnahmen und Ausgaben, wie "Kalbin verkauft 603 kg am 15. III. gewogen u. am 16 um 10h vormittags aufgeladen 13.266 S" sind in den Aufzeichnungen dokumentiert. Dabei sind teilweise auch Rechnungen und Notizen in den Kalendern eingelegt.

Ab 1995 schrieb Maria H. ihre Aufzeichnungen in Tischkalendern ein. Dabei hat sie jeweils die Arbeiten einer Woche auf der Rückseite der Kalenderblätter zusammengefasst. Für die einzelnen Tage hat sie jeweils Zahlen eingetragen, die möglicherweise für die Eierproduktion stehen könnten. (Februar 1995 "6 u 7 weiter im Garten. Am 8 fertig gemacht u. alles Holz abgeschnitten.")

Neben den Tagebüchern wurden als Scans 18 Fotografien aus einem Zeitraum von den 1930er bis 2000er Jahren übergeben. Diese zeigen Maria H. sowie Mitglieder ihrer Familie in Portraits oder auch bei landwirtschaftlichen Arbeiten. Einzelne Aufnahmen des Bauernhofes sind ebenfalls vorhanden.

Nachlassgeberin ist Iris L., die das Wohnhaus von Familie H. gekauft hat. Von ihr stammen auch 230 Seiten kommentierter Abschriften der Tagebücher aus dem Zeitraum von 1976 bis 1998.</p>
Anmerkung:
Aus Datenschutzgründen werden in diesem Online-Verzeichnis alle Nachnamen abgekürzt angegeben. Die mit den Übergeber/innen der Bestände jeweils vertraglich vereinbarte Verwendung der Namen ist bei der Recherche vor Ort abzuklären.
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Sammlung Frauennachlässe
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Universitätsring 1
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Die erste Sichtung der Quellen erfolgt in den Räumlichkeiten der Sammlung Frauennachlässe. Für die spätere Bearbeitung ist eine Aufstellung der Materialien in der Fachbibliothek für Geschichte möglich.

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