Film

Afghanische Frauen zwischen Gott und Medikamenten

Frankreich: ARTE France , 2005 , 1 Videokassette (VHS, 90 Min.)
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Einrichtung: Frauensolidarität | Wien
Mitwirkende: Mouriéras, Claude [RegisseurIn]
Jahr: 2005
Sprache: Deutsch, Ägyptisch
Beschreibung:
Tschaghtscharan ist ein kleines Dorf in der Provinz Ghor im Zentrum Afghanistans. In der bergigen, schwer zugänglichen Region gibt es keine Straßen, keinen Strom und nur eine einzige Poliklinik. Für die Bauern und Bäuerinnen der umliegenden Dörfer ist das rund 30 Betten zählende Krankenhaus die letzte Rettung, wenn die Heilmittel der Großmütter und die von den Dorfmullahs verkauften Talismane versagen. Die Belegschaft stammt aus Afghanistan, bis auf eine holländische Hebamme, die für "Ärzte der Welt" arbeitet. Auf dem Krankenhausgelände steht ein weißes Zelt, in dem tuberkulosekranke Frauen und ihre Familien während ihrer zweimonatigen Behandlung isoliert werden. Aber ob eine Frau überhaupt medizinisch behandelt wird, hängt allein von der Entscheidung ihres Mannes ab. "Für sie sind wir weniger wert als eine Kuh", sagt eine Frau mit Blick auf ihre kranke Tochter. Die Dokumentation zeigt, wie kompliziert der Zugang zur medizinischen Versorgung für die PatientInnen und ihre Familien ist. Für die Heilung und somit das Überleben einer Frau muss die ganze Familie hohe Kosten auf sich nehmen. Ihr Mann und ihre jüngsten Kinder begleiten sie oft ins Krankenhaus. Für den Mann bedeutet die Anwesenheit im Krankenhaus einen Verdienstausfall. Wer soll die übrige Familie ernähren? Zusätzlich schaffen Religion, soziale Gewohnheiten und Mangel an Erfahrung Schwierigkeiten. Eine Frau, die nie aus ihrem Dorf herausgekommen ist, die weder lesen noch schreiben kann und keine Uhr hat, ist schwer davon zu überzeugen, dass ihr regelmäßige Medikamenteneinnahme auch ohne Zutun Allahs das Leben retten kann. In den Gemeinschaftsräumen des Krankenhauses tauschen Frauen oft zum ersten Mal ihre Erfahrungen aus und denken über ihre Zwangslage nach. So wird das Krankenhaus zu einem Ort der politischen Bewusstwerdung, zum Mikrokosmos, in dem Tradition und Moderne aufeinander stoßen.
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Standort

Frauen*solidarität feministisch-entwicklungspolitische Informations- und Bildungsarbeit

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A-1090 Wien
Telefon: +43 (1)317 40 20-0
Öffnungszeiten
Mo & Di 09.00 - 17.00 Uhr
Mi & Do 09.00 - 19.00 Uhr
Fr 09.00 - 14.00 Uhr

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