Archivgut Akte

Nachlass Johanna Spangenberg

in: Nachlass: Spangenberg, Johanna
1894 - 1979 , 0,2 Regalmeter

Weitere Informationen

Einrichtung: Archiv der deutschen Frauenbewegung | Kassel
In: Nachlass: Spangenberg, Johanna
Bestell-Signatur: NL-P-39
Jahr: 1894 - 1979
Sprache: Deutsch
Beschreibung:

<b>Biographische Daten: </b>Johanna Spangenberg wurde 1894 in Trechtingshausen bei Bingen am Rhein geboren. Sie absolvierte eine Ausbildung zur Lehrerin am Privaten Lehrerinnen-Seminar des Instituts der Englischen Fräulein in Fulda und machte 1913 íhren Abschluss. 1923 trat sie aus der katholischen Kirche aus. Von 1924 bis 1928 war sie als Gasthörerin an der Philosophischen Fakultät Jena im Fach Tiefenpsychologie eingeschrieben. Bis 1933 arbeitete sie als Lehrerin u. a. an der Volkshochschule in der Erwachsenenbildung und in der Jugenderziehung. Seit 1925/26 engagierte sie sich politisch in der SPD. Sie war Leiterin der Falkenbewegung und Mitbegründerin einer Erziehungsgemeinschaftsschule in Gera. Am 28.03.1933 leitete das Thüringische Staatsministerium für Volksbildung ein Dienststrafverfahren gegen Johanna Spangenberg ein "wegen Unterstützung kommunistischer Bestrebungen in der Schule" und enthob sie mit sofortiger Wirkung ihres Dienstes. Es kam zum Prozess, in dem der Verteidiger Hermann Brill die Einstellung des Dienststrafverfahrens erreichte. Johanna Spangenberg wurde aber mit sofortiger Wirkung aus dem Staatsdienst entlassen. 1937 ging sie nach Berlin, um eine Ausbildung zur Diplom-Psychologin zu beginnen. Nach Abschluss der Ausbildung eröffnete sie eine eigene Praxis. Ab 1946 arbeitete sie an der Frankfurter Schule für soziale Berufe als Dozentin für Tiefenpsychologie und baute parallel dazu die Erziehungsberatungsstelle der Stadt Frankfurt aus, deren Leiterin sie 1946 wurde. Außerdem behandelte sie als Psychologin weiterhin Privatpatienten. Sie blieb weiterhin in der SPD aktiv und war 1947 Mitarbeiterin der ersten Ausgabe der Zeitschrift "Sozialistische Tribüne". Johanna Spangenberg wurde von der SPD für den Wahlkreis XI, Frankfurt am Main, als Kandidatin ernannt und am 1.12.1946 in den 1. Hessischen Landtag gewählt. Ab Mitte 1950 war sie Ministerialrätin im hessischen Ministerium für Erziehung und Volksbildung. Von ihrer Fraktion wurde sie in den Kulturpolitischen und den Sozialpolitischen Ausschuß gewählt. Außerdem gehörte sie dem Parlamentarischen Untersuchungsausschuss für den Konflikt zwischen dem Kultusministerium und der Universität Frankfurt an. Bis 1933 war sie mit Wilhelm Spangenberg, einem Lehrer und SPD-Mitglied verheiratet. Die Ehe wurde 1933 geschieden. Im Juli 1958 ließ sie sich u. a. aus gesundheitlichen Gründen in den Ruhestand versetzen. Im selben Jahr erhielt sie auch das Bundesverdienstkreuz. Johanna Spangenberg starb 1979 im Alter von 84 Jahren.

<b>Bestandsbeschreibung: </b>Der Bestand gelangte im Jahr 2012 in die Stiftung Archiv der deutschen Frauenbewegung und enthält v. a. autobiographische Schriften und Manuskripte zu den Themen: Frieden, Frauen, Psychologie, Kultur und Pädagogik sowie Fotos. Der Bestand wurde im Rahmen des Projektes "Gleichstellungsbestrebungen von Frauen nach 1945 - Sicherung und Aufarbeitung der Frauen(bewegungs)geschichte in Deutschland" 2014 verzeichnet. Das Projekt wurde gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ).
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Di - Do 11.00 - 17.00 Uhr
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