Archivgut Akte

Nachlass Sofie Reckewell

in: Nachlass: Reckewell, Sofie
1895 - 1988 , 0,2 Regalmeter
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Einrichtung: Archiv der deutschen Frauenbewegung | Kassel
In: Nachlass: Reckewell, Sofie
Bestell-Signatur: NL-P-13
Jahr: 1895 - 1988
Sprache: Deutsch
Beschreibung:

<b>Biographische Daten: </b>Sofie Reckewell (1895-1989), geb. Nußbaum, war die Tochter der Kasseler Ehrenbürgerin Sara Nußbaum (1868-1956), geb. Rothschild, und des Handwerksmeisters und Kaufmanns Rudolf Nußbaum. 1922 heiratete sie den nichtjüdischen Otto Reckewell in Goslar und trat 1924 zur evangelisch reformierten Kirche über. Ab 1933 wurde ihr Mann angefeindet, weil er eine Jüdin geheiratet hatte. 1934 wurde sie von Nachbarn beschuldigt "jüdische Zellen im Haus gebildet zu haben", ihr Mann durfte in seiner Firma nicht mehr arbeiten. Im Februar 1945 sollte sie nach Theresienstadt deportiert werden, durch falsche Papiere überlebte sie. Im Mai 1945 wurde sie als Opfer des Nationalsozialismus anerkannt. Otto Reckewell verstarb 1952, Sofie Reckewell 1989. Zum Lebenslauf von Sara Nussbaum Sie wurde als Sara Rothschild am 29.11.1868 in Merxhausen bei Ziegenhain geboren; ihre Mutter war Lenchen Rothschild geb. Foffa, ihr Vater der Lehrer Jeisel Rothschild. 1890 machte sie ihr Examen als Rot-Kreuz-Schwester und war 1890-1923 Krankenschwester in der Jüdischen Gemeinde Kassel, davon viele Jahre im jüdischen Altersheim und im jüdischen Waisenhaus. Am 08.07.1891 heiratete sie den Handwerksmeister und Kaufmann Rudolf Nußbaum, am 23.07.1895 wurde die Tochter Sofie geboren. 1934 wurde Sara Nußbaum wegen angeblicher Äußerungen gegen die Nationalsozialisten in ihrer Wohnung von SA-Männern verhaftet. 14 Tage später wieder aus der Haft entlassen; ihr Mann verstarb am 06.11.1934 an den Folgen der schweren Misshandlungen, die ihm von SA-Männern bei der Verhaftung seiner Frau beigebracht worden waren. Sara Nußbaum wurde am 02.09.1942 in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert und blieb dort 31 Monate. Im März 1945 gelangte sie mit einer Gruppe zum Erholungsurlaub in ein Schweizer Sanatorium, von wo sie am 04.09.1945 zu Fuß zurück in die Heimat aufbrach. Seit dem 15.03.1946 lebte sie wieder in Kassel. Am 25.05.1956 beschloss die Stadtverordnetenversammlung, sie zur ersten weiblichen Ehrenbürgerin der Stadt Kassel zu ernennen. Sara Nußbaum verstarb am 13.12.1956 in Kassel.

<b>Bestandsbeschreibung: </b>Der Nachlass wurde - vermittelt über Monica Domej-Gaul, Gabriele Hafner und Hans Donald Cramer - dem Archiv der deutschen Frauenbewegung 1989 überlassen. Er enthält neben Unterlagen der Nachlassgeberin Sofie Reckewell (Persönliche Dokumente, Korrespondenzen, Sammlungen und Fotos) auch in fast gleichem Umfang Dokumente von Sara Nußbaum und vereinzelt anderer Familienmitglieder. Die Schreibweise des Namens Nußbaum bzw. Nussbaum ist durchgehend uneinheitlich, sowohl was persönliche Unterlagen als auch was offizielle Dokumente betrifft; er wurde daher in der jeweils vorliegenden Form übernommen. Die Nachlassbearbeitung und Findbucherstellung erfolgte von Martina Siebel und Nina Weinmeister unter Anleitung von Cornelia Wenzel als Archivpraktikum im Rahmen der Ausbildung zur Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste. Nutzungsbedingungen: Das Archivgut, das im Archiv der deutschen Frauenbewegung verwahrt wird, kann 30 Jahre nach Schließung der Unterlagen benutzt werden, soweit dem nicht gesetzliche Vorschriften entgegenstehen. Die Sperrfristen können unter bestimmten Bedingungen auf Antrag verkürzt werden. Siehe hierzu: Benutzungsordnung des AddF.
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Standort

Archiv der deutschen Frauenbewegung

Gottschalkstraße 57
34127 Kassel
Telefon: +49 (0)561 989 36 70
Öffnungszeiten
Di - Do 11.00 - 17.00 Uhr
und nach Vereinbarung

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