Orte: Goldegg, Salzburg-Stadt, Schiltern und St. Veit im Pongau in Salzburg, Windischgarsten in Oberösterreich, Wien; Kopenhagen in Dänemark; Berlin, Hamburg und München in Deutschland; Cannes, Chartres und Paris in Frankreich; Pisa und Siena in Italien; Tokio in Japan; Plitviece in Kroatien; Marrakesch in Marokkos; Monte Carlo in Monaco; Poberow (Pobierowo) in Polen; Stockholm in Schweden; Beatenberg und Zürich in der Schweiz; Barcelona in Spanien; Miami und New York in den USA u.a. Quellentypen: Tagebuch (tagebuchähnliche Aufzeichnungen in Kalendern): 4 Bände und 1 Album; Korrespondenz (Familienkorrespondenz, Paarkorrespondenz und Freundschaftskorrespondenz, Geschäftskorrespondenz, teilweise als E-Mails): insg. 300 Schreiben; 51 amtliche Dokumente: davon ca. 30 Dokumente zur Wohnung; ca. 100 Dokumente zur Schul- und Berufslaufbahn: 22 Schulzeugnisse, 1 Schulheft, Arbeitszeugnisse, Geschäftsunterlagen; ca. 2.150 Fotografien (tw. in 8 Fotoalben); 35 weitere Dokumente (Musikkassetten, Prospekte und Zeitungsausgaben, Essay-Typoskript) und 3 Gegenstände (Handtasche, Kinderkleidchen, Deckchen) Zum Bestand: Schreiberin/Empfängerin: Monika K.; geb. 1940 in Berlin-Charlottenburg
Übergeberin: Monika K., 2013
Monika K. wurde 1940 in Berlin-Charlottenburg geboren. Sie ist die Tochter von Angela K. geb. S. (NL 211 I) und Walter Hermann K. und hat einen jüngeren Bruder, Ulrich K. (geb. 1942). Ab 1943 lebte die Familie auch in einem Sommerhaus in Poberow/Pobierowo in Westpommern an der Ostsee.
Ihr Vater galt nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs als vermisst, die Mutter Angela K. zog daraufhin mit ihren beiden Kindern nach Wien, wo sie selbst aufgewachsen war. Monika K. wurde im Sommer 1949 zur Erholung in die Schweiz geschickt. Sie absolvierte nach ihrer Hauptschulzeit in Wien eine Lehre als Buchhändlerin, verbrachte 1960/61 eineinhalb Jahre in Paris und arbeitete zuvor und danach in verschiedenen Buchhandlungen in Wien sowie 1969 in Berlin. Ab 1975 betrieb Monika K. eine Kunst- und Antiquitätenhandlung in der Wiener Innenstadt.
Von Monika K. liegen als amtliche Dokumente neben Geburts- und Taufschein zehn Reisepässe und Ausweise, ausgestellt 1949-2001, vor, daneben gibt es Unterlagen zu ihrer Kranken- und Sozialversicherung aus den Jahren 1975 und 1999 und drei behördliche Parkgenehmigungen von 2002 bis 2005.
Monika K.s Schul- und Lehrzeit ist durch 21 Zeugnisse von 1947 bis 1957, ein Deutsch-Schularbeitsheft und einige Klassenfotos belegt. Aus den ersten Jahren ihrer Berufstätigkeit sind das Prüfungsprotokoll ihrer Lehrabschlussprüfung und 25 Arbeitszeugnisse vorhanden, dazu Gehaltszettel aus den Jahren 1960-1975 und 30 Schreiben Geschäftskorrespondenz mit verschiedenen KollegInnen im Buchhandel und Verlagswesen in Deutschland, Spanien und Großbritannien. Monika K.s Gewerbeschein, der in Kopie vorliegt, wurde 1975 für „Handel mit Antiquitäten und Kunstgegenständen“ ausgestellt. Aus dem Geschäftsbetrieb von 1975 bis 2001 sind ein Buch mit Notizen zum Geschäftsgang und Kontaktadressen sowie Preislisten und Dokumentationen zu Schmuckstücken und Antiquitäten erhalten. Dokumente zur Wohnung von Monika K. umfassen Unterlagen zu einem Dachgeschoßausbau und zum Möbelkauf sowie Stromrechnungen. Ein umfangreiches Fotoalbum zeigt die Entwicklung der Antiquitätenhandlung bis 2001 und Verkaufsstücke, Einrichtung und Umbauten.
Ein Schulheft ist als Erinnerungsalbum zum Erholungsaufenthalt in Beatenberg in der Schweiz 1949 mit Buntstiftzeichnungen, Aufklebern und eingeklebten Prospektbildchen gestaltet. In vier kleinformatigen Kalendern liegen kurze tagebuchähnliche Aufzeichnungen von Monika K. vor, darunter zwei Bände aus der Zeit ihres Aufenthalts in Paris 1960/61. Dort notierte sie etwa: „Angekommen, zu früh, alles gut ausgegangen“ (23. April 1960) und „geheult, Markt“ (24. April 1960), „Abends Club 4 Venis, etw. langweilig […] falsch gegangen Zug versäumt“ (3. Aug. 1960). Die beiden anderen Bände enthalten Listen und fragmentarische Notizen und Tagebucheinträge u.a. aus 1981.
Die vorliegende Korrespondenz wurde größtenteils von Monika K. mit Papierumschlägen oder Gummibändchen in kleine Bündel zusammengefasst. Sie reicht von 1953 bis 2007. Die Korrespondenz mit der Mutter Angela K. umfasst Briefe und Ansichtskarten, aber auch sorgfältig gestaltete Geburtstags- und Weihnachtsgrußkärtchen. In einer Liste von 1959 hat Monika K. Weihnachtswünsche an ihre Mutter geäußert, u.a. „einen bsundern Ring“, „eine Flasche Apricot Brandy“, „eine tolle Stehlampe“ und „Heines Werke in 2 Bänden“. Daneben liegt Paar- bzw. Freundschaftskorrespondenz mit sechs BriefpartnerInnen aus den Jahren 1956 bis 1987 (Schreiben u.a. aus Hamburg, Kopenhagen und Zürich) und Korrespondenz mit Familienmitgliedern und FreundInnen von 1990 bis 2007 vor, darunter zahlreiche Glückwunschkarten und Briefe zu verschiedenen Anlässen und Festen. Einzelne E-Mails aus den Jahren 2006-2009 zum Abonnement der Zeitschrift „New Yorker“ sind auch vorhanden. Auf einer langen Faxpapierrolle aufgeklebt findet sich eine Zettelkorrespondenz aus den 1980er Jahren zwischen „Pipi“ und „Putzi“ mit Botschaften, die die beiden einander hinterlassen haben, z. B. „bitte mach das Fenster zu am Tag“, „Ich möchte noch in der Früh mit dir reden! Putzi!“ oder „Geld Nix da“.
Etwa 70 lose Fotografien teilen sich in Aufnahmen aus der Kindheit und Jugend von Monika K. sowie Farbfotos von Familienfeiern und Ausflügen und Architekturaufnahmen aus den 1980er und 1990er Jahren. Der Großteil der übergebenen Fotografien ist in acht (teils selbstgemachten) Alben enthalten, davon zwei Bände mit Aufnahmen aus Paris und verschiedenen Städten in Frankreich und Italien und eine Heftmappe mit Fotos der Tante „Rudi“ S.. Ein weiteres Album umfasst Fotos von Renovierungsarbeiten und den Möbeln und Pflanzen in Monika K.s Wohnung, zwei andere sind chronologische Zusammenstellungen von Porträts und Schnappschüssen von Monika K., teils mit Verwandten, FreundInnen und KollegInnen aus der Galerienszene und dem Antiquitätenhandel, aus der Zeit von 1963 bis 2009.
Eine Sammlung von Prospekten und Konzertprogrammen, zwei Zeitungsausgaben, zwei Musikkassetten und eine schwarze Handtasche wurden ebenfalls übergeben, dazu kommen ein besticktes Deckchen und ein Kinderkleid von Monika K. mit einem Muster aus Segelbooten, der Erzählung nach aus der Zeit an der Ostsee.
Schließlich liegt ein von einem Bekannten Monika K.s verfasstes 55-seitiges Typoskript eines pädagogisch-philosophischen Essays vor, der dem „Andenken Georgine O. (1914-1968)“ gewidmet ist. |