Archivgut Nachlass

Hilda T. NL 216

1919 bis 2009

Weitere Informationen

Einrichtung: Sammlung Frauennachlässe | Wien
Jahr: 1919 bis 2009
Sprache: Deutsch
Beschreibung:
<p><b>Orte: </b>Unterrabnitz im Burgenland, St. Kanzian in Kärnten, Eggenburg, Gloggnitz, Rodingersdorf, Sigmundsherberg, Sitzendorf, Steinfeld, Stockern, Weitra und Wiener Neustadt in Niederösterreich, Saalbach-Hinterglemm und Salzburg-Stadt in Salzburg, Köflach in der Steiermark, Wien; Hamburg, Ludwigshafen, Regensburg und Renningen in Deutschland; Paris in Frankreich; London in Großbritannien u.a.</p>
<p><b>Quellentypen: </b>Aufzeichnungen in Buchform: 1 Adressbuch, 1 Poesiealbum; Korrespondenz (Familienkorrespondenz, Freundschaftskorrespondenz): 138 Schreiben; 110 amtliche Dokumente; Dokumente zur Schul- und Berufslaufbahn: 24 Schulzeugnisse, 51 Dienstzeugnisse und -bestätigungen; ca. 430 Fotografien (tw. in 3 Fotoalben); Weiteres: 1 Medaille</p>
<p><b>Zum Bestand: </b>Schreiberin/Adressatin: Hilda T.; geb. 1926 in Sitzendorf in Niederösterreich, gest. 2009 in Wien

Schreiber/Adressat: Ing. Josef T.; geb. 1944 in Wiener Neustadt in Niederösterreich, gest. 1989 in Wien

Übergeberin: SOS Kinderdorf Rechtsabteilung (Bevollmächtigte), 2010



Hilda T. wuchs mit einer Schwester und zwei Brüdern auf. Die Mutter Franziska T. geb. Z. (geb. 1892) war die Tochter eines Zimmermanns, der Vater Eduard T. (1892-1975) ein Tischler aus Eggenburg. Hilda T. besuchte die Volksschule in Sigmundsherberg. 1940 war sie als "Pflichtjahrmädchen" ("Pflichtjahrmädel") in einem landwirtschaftlichen Betrieb am Bauernhof und danach im „Reichsarbeitsdienst“ (RAD) in den Wiener Neustädter Flugzeugwerken eingesetzt. Im Juli 1944 wurde ihr Sohn Josef T. geboren. Nach Kriegsende arbeitete Hilda T. bei verschiedenen Familien und in einem Hotel als „Hausgehilfin“, Haushälterin und Kindermädchen sowie als Arbeiterin in einer Schuhfabrik. Von 1957 bis zu ihrer Pensionierung war sie bei der Firma Unilever tätig. Ihr Sohn Josef T. absolvierte eine Ausbildung zum Textilchemiker. 1966/67 war er beruflich in Hamburg u.a. bei einem Verlag tätig. Später als Beamter im Lebensmittelreferat und im Finanzministerium. Er starb 1989. Hilda T. lebte ab 1979 in Wien-Liesing, vermutlich zusammen mit ihrem Lebensgefährten Karl M. (1909-1998).

Im Nachlass befinden sich zahlreich amtliche Dokumente der Eltern und Geschwister sowie der Nachlasserin, ihrem Lebensgefährten und ihrem Sohn. Von Hilda T. sind zudem „Arbeitsbuch“ aus dem „Reichsarbeitsdienst“ und das Entlassungszeugnis der Volksschule erhalten. Einzelne Dokumente und Korrespondenzen mit dem Jugendamt belegen eine Er-krankung des Sohnes in den frühen 1950er Jahren; aus der Zeit von 1946 bis 1957 sind auch mehrere Arbeitszeugnisse von Hilda T. erhalten. 1950 wurde sie in einem Dienstzeugnis als „stets ehrlich, fleißig und sauber“ beschrieben, in einem weiteren Zeugnis 1956 als „eine liebe Hausgenossin, die ausserordentliche Fähigkeiten besitzt“ und „sich die Liebe unseres jetzt 7jährigen Buben [der Dienstgeberin] erworben“ habe. Zu ihrer weiteren beruflichen Laufbahn bei Unilever sind Urkunden und Fotos zu Dienstjubiläen sowie eine Medaille der Kammer der Gewerblichen Wirtschaft von 1982 vorhanden.

Ein Telefon- und Adressbuch mit verschiedenen eingelegten Zetteln dokumentiert Hilda T.s persönliche Kontakte und Arztbesuche in ihren späteren Lebensjahren, und zwei Mietverträge von 1958 und 1979 zeugen von ihrer Wohnsituation in Wien-Atzgersdorf und Wien-Liesing.

Die erhaltene Korrespondenz umfasst 126 an Hilda T. gerichtete Schreiben aus dem Zeitraum von 1950 bis 2008 von verschiedenen Familienmitgliedern, Freundinnen und Be-kannten sowie ihrem Lebensgefährten Karl M. und dem Sohn, u.a. von Ferienaufenthalten in der Kinderzeit („Wir gehen vormitag in den Wald oder auf die Wiese spielen […] wir gehen auch Heilbeeren brogen“, Gloggnitz 1954) und aus seiner Zeit in Hamburg. Daneben liegen 9 von Hilda T. an Josef T. und 3 an Karl M. gerichtete Korrespondenz-stücke vor. Aus späteren Jahren sind vor allem Glückwunschschreiben und Briefe mit beigelegten Fotografien an „Tante Hilde“ von zwei (bekannten oder verwandten) Familien erhalten.

Unter den Fotografien sind u.a. zwei Reproduktionen von Schulklassenfotos aus „Rodingersdorf“ 1936 und 1937 erhalten, weiters einzelne Aufnahmen von der Erstkommunion des Sohnes 1952, von Feiern in den 1970er und 1980er Jahren, von einem Seniorinnenausflug nach Weitra 2000 und Urlaubsfotos mit einem Freund namens „Laci“ von 2001. In einem Fotoalbum sind zunächst Aufnahmen der Familie W. aus Ludwigshafen, danach Familienfotos der T.s ab den 1920 Jahren eingeklebt. Das Album endet mit Portraits von Hilda T. von 1952.

Die von Josef T. erhaltenen Fotografien sind einzelne Portraitaufnahmen in Schwarzweiß und zahlreiche Urlaubsfotos aus den 1970er und 1980er Jahren, u.a. aus der Stadt Salzburg im Winter. Von Josef T. sind außerdem eine Reihe von Schulzeugnissen und Bestätigungen über Arbeitsverhältnisse als Textil- und Lebensmittelchemiker in Hamburg und Wien vorhanden. In ein Poesiealbum, einen Band mit Schloss und der Aufschrift „Tagebuch“, hat er 1983 verschiedene literarische und philosophische Zitate eingetragen. </p>
Anmerkung:
Aus Datenschutzgründen werden in diesem Online-Verzeichnis alle Nachnamen abgekürzt angegeben. Die mit den Übergeber/innen der Bestände jeweils vertraglich vereinbarte Verwendung der Namen ist bei der Recherche vor Ort abzuklären.
Gesamten Bestand von Sammlung Frauennachlässe anzeigen

Standort

Sammlung Frauennachlässe
c/o Institut für Geschichte, Universität Wien

Universitätsring 1
1010 Wien
Telefon: +43 (0)1 4277 408 12
Öffnungszeiten
Die Benutzung der Bestände erfolgt nach vorangegangener Terminvereinbarung und Vorlage des Forschungsvorhabens.
Benutzungszeiten, für die ein Termin vereinbart werden kann, sind Mi & Do 11.00 - 17.00 Uhr bzw. auf Anfrage (per Mail oder telefonisch).
Die erste Sichtung der Quellen erfolgt in den Räumlichkeiten der Sammlung Frauennachlässe. Für die spätere Bearbeitung ist eine Aufstellung der Materialien in der Fachbibliothek für Geschichte möglich.

Ich stimme der Nutzung von Google Maps zu.