Buch Monografie

Mili bittet zum Tanz : Auf den Spuren des militanten Feminismus der Roten Zora

Münster: Unrast , 2022 , 248 S.

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Einrichtung: FrauenGenderBibliothek Saar | Saarbrücken
Signatur: FE-182
Verfasst von: FrauenLesbenBande (Hrsg.)
Jahr: 2022
ISBN: 3897713411
Sprache: Nicht einzuordnen
Beschreibung:
Innerhalb der Revolutionären Zellen (RZ) in den 70iger Jahren gab es eigene Frauengruppen, die sich dann in den 1980er Jahren ablösten und selbstständig unter dem Namen Rote Zora agierten. Die Rote Zora betrachtete sich als Teil des »Frauenkampfs« und wollte militant feministische Themen bearbeiten. Ihre Handlungsbereiche waren der Kampf gegen den §218, Reproduktionsmedizin und Gentechnik, Sextourismus und Frauenhandel. Daneben legten sie einen Schwerpunkt auf die Lebens- und Arbeitsbedingungen von Frauen in Ländern der sogenannten Dritten Welt.
Liest man den Reflexionstext »Mili´s Tanz auf dem Eis« von 1993, der im Band abgedruckt ist, wird deutlich, wie vorausschauend die »Zoras« auf Rassismus, Sexismus, globalen Kapitalismus und Kolonialismus blickten - und wie deutlich informierter und klüger sie im Gegensatz zu vielen heutigen Debatten um Klassen- vs. Identitätspolitik argumentierten. Darüber hinaus zeigt das Buch durch aktuelle Stimmen zu feministischer Militanz, Veröffentlichungen der »Zora« sowie dem Abdruck von feministischen Plakaten, wie vielfältig die Rote Zora ihre Analysen im politischen Alltag durch radikal-feministische Interventionen umgesetzt und welche Wirkungen sie damit - zum Teil bis heute - erzielt hat.
Die RZ und die Rote Zora waren für mehrere Hundert Sprengstoff- und Brandanschläge und sonstige Aktionen verantwortlich. Dabei erfreuten sie sich (insbesondere im Gegensatz zur RAF) in großen Teilen der linksradikalen Szene und darüber hinaus großer Beliebtheit, da es zumeist gelang, ihre Aktionen so zu vermitteln, dass sie nachvollziehbar und verstanden werden konnten. Chronologien über die Aktionen bzw. die Anschlagserklärungen der Roten Zora finden sich am Ende des Buches und geben einen Eindruck über die Breite der Aktionsformen. In ihren Aktionen knüpfte die Rote Zora meist an bestehende Bewegungen an und versuchte, sich stets (militant) zu sozialen Bewegungen in Beziehungen zu setzen (antirassistische Kämpfe, Verhinderungen von Abschiebungen, Auseinandersetzungen mit Vergewaltigern, gezielte Angriffe auf Hintermänner und Schreibtischtäterinnen etc.).
Anmerkung:
Beigaben: Chronologie der Aktionen 1975-1995, Dokumentation von 25 Anschlagserklärungen und Veröffentlichungen der Roten Zora von 1975-1995, feministische Plakate aus den 1980/1990er Jahren
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