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Sprache und Geschlecht : Wie quantitative Methoden aus der Experimental- und Neuropsychologie einen Beitrag zur Geschlechterforschung leisten können

Verfasst von: Ferstl, Evelyn C. [weitere]
in: Gender : Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft
2013 , Heft: 3 , Band: 5 , 9-25 S.

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Einrichtung: GenderOpen
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Verfasst von: Ferstl, Evelyn C.; Kaiser, Anelis
In: Gender : Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft
Jahr: 2013
Heft: 3
Band: 5
ISSN: 1868-7245
Sprache: Deutsch
Beschreibung:
Wer die auf Geistes- und Sozialwissenschaften basierende Literatur aus dem Kanon der Geschlechtertheorie betrachtet, erhält den Eindruck, dass die Psychologie innerhalb dieses Forschungsbereichs keine tragende Rolle spielt. Ein möglicher Grund für die fehlende Integration psychologischer Forschung scheint ihr Zugriff auf quantitative empirische Methoden zu sein, ein Ansatz, der für die naturwissenschaftlich orientierte psychologische Forschung zentral ist. In diesem Artikel wollen wir eine Lanze brechen für eine geschlechter theoretisch informierte quantitative Experimentalpsychologie. Anhand unseres Forschungsgebietes Psychologie der Sprache illustrieren wir, an welchen Punkten die neueren behavioralen und neurowissenschaftlichen Methoden einen Beitrag leisten können und wie sie Erkenntnisse aus der qualitativen Genderforschung komplementieren. Der erste Teil befasst sich mit aktuellen Studien, die unter anderem mit Reaktionszeitmessungen und evozierten Potenzialen zeigen, wie stark Genderstereotypien in der Semantik verankert sind. Der zweite Teil thematisiert neuere Befunde aus der Neurobildgebung, die Geschlechtsunterschiede in der Lateralisierung von Sprachverarbeitung infrage stellen. Abschließend skizzieren wir neuere Forschungsansätze und plädieren für eine transdiziplinäre Kombination von qualitativen und quantitativen Methoden.On closer examination of the canon of gender theories that are based on the social sciences and humanities, the impression arises that psychology does not play a central role in this field of research. One possible reason for the lack of psychological research may be their use of quantitative and empirical methods – an indispensable approach in scientifically oriented psychological research, however. In this article, we advocate quantitative experimental psychology enriched by gender theory. Based on our field of research, the psychology of language, we illustrate which aspects of gender research can be complemented through behavioural and neuroscientific methods. The first section presents recent studies which, based on measurements of reaction time and ERPs, describe how strongly gender stereotypes are rooted in semantics. The second section introduces recent results from neuro-imaging studies and calls a sexbased lateralization of language processing into question. Finally, we sketch the latest research approaches and recommend a transdisciplinary combination of qualitative and quantitative methods.
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