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,Wahre‘ türkische Männlichkeit – Die (Re)Produktion von hegemonialer Männlichkeit und traditionellen Geschlechterrollen durch das türkische Militär

Verfasst von: Ahmed, Sabrina [weitere]
in: Femina politica : Zeitschrift für feministische Politik-Wissenschaft
2020 , Heft: 1 , Band: 29 , 84–97 S.

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Einrichtung: GenderOpen | Digital
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Verfasst von: Ahmed, Sabrina; Aksoy, Hürcan Aslı
In: Femina politica : Zeitschrift für feministische Politik-Wissenschaft
Jahr: 2020
Heft: 1
Band: 29
ISSN: issn:1433-6359
Sprache: Deutsch
Beschreibung:
In der Türkei besteht für jeden gesunden, männlichen Bürger zwischen 20 und 41 Jahren die Wehrpflicht. Homosexuelle Männer können sich allerdings um einen sogenannten „Rotten Report“ und damit um eine Befreiung von der Wehrpflicht bewerben. Dieser Aufsatz beschäftigt sich mit der Frage, wie das türkische Militär hegemoniale Männlichkeit und traditionelle Geschlechterrollen durch die Prozeduren der ‚Rotten Reports‘ (re)produziert. Dafür werden Theorien der militärischen Sozialisation (Kliche 2004), der hegemonialen Männlichkeit (Connell 1995) und der Gender-Performativität (Butler 1990) angewendet. Um einen ‚Rotten Report‘ zu erhalten, müssen sich die männlichen Bewerber erniedrigenden Untersuchungen unterziehen. Die Prozedur der ,Rotten Reports‘ führt dazu, dass die Bewerber sich bemühen, ihre Genderperformanz an das Bild des ,verweiblichten‘ homosexuellen Mannes anzupassen, um in den Augen des Militärs als homosexuell und folglich als ,Gefahr‘ und ,ungeeignet‘ für den Militärdienst eingestuft zu werden. Durch diesen Ausschluss von Homosexuellen aus dem Militärdienst produziert das Militär hegemoniale Männlichkeit. Diese Genderperformanz trägt wiederum zur Aufrechterhaltung der traditionellen Geschlechterrollen bei. Auf der Grundlage einer Literaturanalyse von Primär- und Sekundärquellen, darunter wissenschaftlichen Texte, die auf Interviews mit Betroffenen basieren, Befragungen, Artikel und Blogs von türkischen LGBTI-Organisationen, wird die Frage empirisch beantwortet.
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