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Mobilisierung für praktische Gender-Interessen : der Fall Biedronka in Polen

Verfasst von: Fuchs, Gesine
in: Gender : Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft
2012 , Heft: 3 , Band: 4 , 58–76 S.
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Einrichtung: GenderOpen
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Verfasst von: Fuchs, Gesine
In: Gender : Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft
Jahr: 2012
Heft: 3
Band: 4
ISSN: 1868-7245
Sprache: Deutsch
Beschreibung:
Dieser Beitrag zeigt am Beispiel der Klagewelle von Mitarbeiterinnen gegen die Biedronka- Supermärkte 2004 bis 2007 auf, wie sich eine marginalisierte Gruppe von Arbeitnehmerinnen Gehör verschafft hat, obwohl die politischen, rechtlichen und diskursiven Gelegenheitsstrukturen dafür ungünstig erschienen. Die Ergebnisse des Forschungsprojekts machen deutlich, dass mehrere Bedingungen für strategische Prozessführung in diesem Fall zusammentrafen: entschlossene Klägerinnen, kla re Fälle, eine für die Klägerinnen kostenlose, gute juristische Vertretung so wie ein sehr breites Medienecho, das die eklatanten Arbeitsrechtsverletzungen erfolgreich skandalisierte. Die Klägerinnen kämpften für ihre praktischen Gender-Interessen, also um Interessen, die sich aus der bestehenden geschlechtsspezifi schen Arbeitsteilung ergeben und die etablierte Vorstellungen von Geschlecht kaum infrage stellen. Umfassendere politische Gelegenheitsstrukturen lassen sich allerdings nicht durch eine einmalige Kla gewelle ver ändern, und so blieben die politischen Konsequenzen eher gering.Mobilizing for practical gender interests: the case of Biedronka in Poland Based on the example of a wave of litigation against the Biedronka supermarkets between 2004 and 2007, this article addresses the question of how marginalized female employees made themselves heard although po- litical, legal and discursive opportunity struc- tures seemed to be unfavourable. The analysis demonstrates that several pre- conditions for strategic litigation were met in this case, like determined claimants, clear-cut cases, excellent legal representation which was free of charge for the claimants and a very broad media coverage which successfully scandalized the glaring violations of employment laws. The claimants successfully fought for their practical gender interests, i.e. interests evolving out of the present gender- specific division of labour, which did not challenge established ideas of gender. However, more comprehensive political opportunity structures cannot be changed by a single wave of litigation, and that is why the political consequences were modest.
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