Buch Sammelband

Sie und Er : Frauenmacht und Männerherrschaft im Kulturvergleich

Verfasst von: Völger, Gisela (Hrsg.)
Köln: Selbstverlag , 1997 , 405 (1), 350 (2) S.

Weitere Informationen

Einrichtung: FrauenGenderBibliothek Saar | Saarbrücken
Signatur: ET-03,1; ET-03,2
Verfasst von: Völger, Gisela (Hrsg.)
Jahr: 1997
ISBN: 3923158335
Sprache: Nicht einzuordnen
Beschreibung:
Mit dem Projekt "Sie und Er. Frauenmacht und Männerherrschaft im Kulturvergleich" beschließt das Rautenstrauch-Joest-Museum seinen dreiteiligen Ausstellungszyklus zu Geschlechterfragen aus verschiedenen Blickwinkeln (Die Braut - geliebt, gekauft, getauscht, geraubt, 1984, Männerbünde - Männerbande, 1990). Nicht nur der Titel, auch wesentliche Impulse für das Konzept dieser Ausstellung und der Materialienbände basieren auf dem Buch von Peggy Sanday "Female Power and Male Dominance. On the Origins of Sexual Inequality" (Cambridge 1981). Die vorliegende zweibändige Materialiensammlung versammelt Beitrage, die sich mit unterschiedlichem Ansatz der Aufarbeitung des Themas unter der These der Ausstellung vom Weiblichkeitsneid des Mannes als einer entscheidenden, aber problematischen kulturprägenden Kraft beschäftigen. Die beiden Bände sind in 10 Kapitel aufgeteilt. Mit neuen Denkansätzen in Philosophie, Soziologie, Ethnopsychoanalyse, Ethnologie und Frauenforschung befassen sich die Beiträge des ersten Abschnitts "Grundfragen". "Geschlechterfragen in Archäologie und Geistesgeschichte" gehen die Aufsätze des zweiten Abschnitts nach. Dem Abschnitt "Geschlecht und Religion" kommt im Sinne von Peggy Sanday zentrale Bedeutung zu. Die Beiträge dieses Kapitels liefern Beweise für ihre These von der dauerhaften, häufig genug schädlichen bis lebensbedrohenden Kraft des durch die Religion definierten Geschlechterbildes und -verhaltens. Das umfangreiche Kapitel "Geschlechterbalance und -hierarchie" ist gleichsam ein Symposion über das Problem der Geschlechtssymmetrie, das in verschiedenen nichtpatriarchalischen Gesellschaften der Welt gegenwärtig schwerpunktmäßig ethnologisch erforscht wird. Männliches Befinden in matrilinearen oder matrizentrischen Gesellschaften ist das Leitmotiv des folgenden Kapitels. Band 2 eröffnet mit dem Kapitel "Geschlecht und Raum". Hier wird deutlich, daß die Beziehung von männlichem und weiblichem Status zu Raum und Topographie, das heißt die geschlechtsspezifische Ordnung des Raums, hierzulande noch kaum wissenschaftliche Beachtung gefunden hat, wie überhaupt der gendered view, die Betrachtung von Gesellscahft unter dem Aspekt des sozialen Geschlechts, in Europa bisher noch weniger entwickelt ist als in den USA. Die Beiträge im Kapitel "Erziehung der Geschlechter" widmen sich aus verschiedenen Blickwinkeln Fragen und Folgen der männlichen und weiblichen Identitätsentwicklung. Zentrale Bedeutung für die heutige Diskussion der Geschlechter bei uns hat das umfangreiche Kapitel "Drittes Geschlecht und wechselnde Identitäten", in dem es um den Umgang mit physischen oder psychischen Abweichungen von der heterosexuellen Norm in verschiedenen Gesellschaften der Welt geht. Daß ein gendered view auch in der Kunstbetrachtung neue Einsichten und Erkenntnisse zutage fördert, ist das Fazit aus den Beiträgen des Kapitels "Geschlecht und Kunst". Das Spektrum der Untersuchungen zu diesem Thema reicht von der Oper und der Literatur des 19. Jahrhunderts bis zu den Geschlechterbildern in Fernsehen und populärer Musik. "Wandel und Perspektiven" fordert Schaeffer-Hegels Beitrag im gleichnamigen Kapitel für das Geschlechterverhältnis im parlamentarischen Staat. Als Modell der Zukunft visualisiert sie die Familie als partnerschaftliche Erziehungsgemeinschaft und fordert eine Neudefinition des Privaten. Eine Reihe von Fallstudien aus unterschiedlichen Gesellschaften macht klar, wie die Modernisierungen der Gegenwart in strukturell relativ geschlechtssymmetrischen Gesellschaften vielfach einen Wandel zu stärkerer männlicher Dominanz mit sich bringen. Das gilt sogar für Entwicklungen bei uns, die durch die neuen Medien ausgelöst wurden und in denen Frauen bisher noch unterrepräsentiert sind.
Anmerkung:
Beigaben: Bibliographien der Beiträge, AutorInnenverz., Glossar
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