Buch Monografie

Weißes Gold malischer Frauen oder: was Entwicklung bedeuten kann : Karitébutter auf dem Weg in die Welt - vom "traditionellen" Fett zum Eliteprodukt

Verfasst von: Schäfer, Michaela
Wien [u. a.]: Lit-Verl. , 2010 , 199 S.

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Einrichtung: Frauensolidarität | Wien
Verfasst von: Schäfer, Michaela
Schriftenreihe: Afrika und ihre Diaspora
Jahr: 2010
Maße: 24 cm
ISBN: 3643501366
Sprache: Deutsch
Beschreibung:
Die Karitébutter ist eines der vielen afrikanischen Produkte, die sich auf den Weg in die Welt gemacht haben. Die Nachfrage kommt aus allen möglichen Richtungen, von der Industrie, der afrikanischen Diaspora oder der europäischen Kundin. Michaela Schäfer zeigt u.a., dass die Entwicklung der Karitèfrucht von einem lokalen zu einem globalen Produkt – entgegen den Zielen entwicklungspolitischer Interventionen, die Position der Frauen zu stärken – mit einem Machtverlust der Frauen einhergeht. Karitémandeln sind eine der wenigen Ressourcen, die den malischen Frauen gehören. Durch technische Innovationen dringen neue, männliche AkteurInnen in das „weibliche“ Feld der Karité ein. Die Aufgabe der Frauen besteht nunmehr ausschließlich in der Ausführung der körperlichen Arbeit; ihr Wissen um die traditionelle Karitébutterproduktion wird entwertet und durch neues Wissen, zu dem Frauen kaum Zugang haben, ersetzt. Das Problem: NGOs und staatliche Institutionen intervenieren meist auf der Ebene jener AkteurInnen, die bereits über mehr – ökonomisches, kulturelles, soziales oder symbolisches – Kapital verfügen, sodass es – so die Hauptthese der Autorin – zur Verfestigung bereits vorhandener Ungleichheiten kommt. Gibt es einen Ausweg? Schäfer plädiert für mehr gegenseitiges Verständnis und ein Hinterfragen der Bedeutung von Entwicklung als wichtige Voraussetzung der Zusammenarbeit zwischen mit geringem Kapital ausgestatteten lokalen AkteurInnen und EntwicklungsarbeiterInnen. Nach der Explizierung der Anwendbarkeit der Methoden Bourdieus und Foucaults für die Wirkungsanalyse von Entwicklungszusammenarbeit gibt die Kulturanthropologin Michaela Schäfer basierend auf einem Forschungsaufenthalt Einblick in die Geschichte der Nutzung der Karitébäume und Herstellung von Sheabutter in Mali. Sie durchleuchtet die Wechselwirkungen und Verflechtung der Interessen der in die Herstellung und Vermarktung von Karitébutter involvierten AkteurInnen, wobei sich der Bogen von den lokalen Produzentinnen, staatlichen Institutionen und Nichtregierungsorganisationen über die ZwischenhändlerInnen bis zur Kosmetik- und Schokoladenindustrie spannt. Abschließend werden die dörflichen, nationalen, transnationalen und diasporischen Netzwerke der Vermarktung von Karitébutter kritisch durchleuchtet und herausgearbeitet, inwieweit Mitbestimmung auf die Ausführung von Leistungen reduziert ist und die Karitébutterproduktion zum Empowerment von Frauen beiträgt.
Anmerkung:
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