Buch
Monografie
"Auf das Opfer darf keiner sich berufen" : Opferdiskurse in der öffentlichen Diskussion zu sexueller Gewalt gegen Mädchen
Verfasst von:
Schmidt, Tanja
Bielefeld:
Kleine
,
1996
,
175 S.
Weitere Informationen
Einrichtung: | FrauenGenderBibliothek Saar | Saarbrücken |
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Signatur: | G-225 |
Verfasst von: | Schmidt, Tanja |
Jahr: | 1996 |
ISBN: | 3893702237 |
Sprache: | Nicht einzuordnen |
Beschreibung: | |
Die Autorin behandelt das Thema der sexuellen Gewalt unter den Aspekten der Tiefenpsychologie, der Sprache, der Gesellschaftskritik und der Medien. Ihr Hauptanliegen ist dabei, die Kehrseite der scheinbar positiven Entwicklung im Umgang mit diesem Thema (vom Verschweigen bis hin zum Medienrummel) aufzuzeigen. Sie konstituiert, daß die Diskussion auf der Ebene der individuellen Gewalterfahrung steckenbleibt, die Frauen als "Betroffene" ausgegrenzt und pathologisiert werden, aber dabei die gesellschaftlich-patriarchalen Verhältnisse struktureller Gewalt und Macht als mitbedingend völlig außer acht gelassen werden. Diese einseitige Sichtweise tragen nicht nur die Medien mit, wie sie am Beispiel des Kinderschutzbundes, einer Kampagne der "Brigitte" mit Alice Miller und der Entwicklung von "Wildwasser Berlin" aufgezeigt. Sie untersucht die gängige Ratgeberliteratur (Ellen Bass/Laura Davis, "Trotz allem. Wege zur Selbstheilung für sexuell mißbrauchte Frauen"; Karen Lison/Carol Poston, "Weiterleben nach dem Inzest. Traumabewältigung und Selbstheilung", etc.) im Hinblick auf die Täter-Opfer-Dimension und stellt fest, daß die sexuelle Gewalterfahrung als individuelle Krankheit umgedeutet wird und es Aufgabe (und Pflicht!) der Frau ist, an sich zu arbeiten, um zu "heilen". | |
Anmerkung: | |
Beigaben: Anm., 8 S. Lit.verz. | |
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