Buch
Monografie
Lydias ungeduldige Schwestern : Feministische Sozialgeschichte des frühen Christentums
Verfasst von:
Schottroff, Luise
Gütersloh:
Chr. Kaiser/Gütersloher Verlagshaus
,
1994
,
348 S.
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Weitere Informationen
Einrichtung: | FrauenGenderBibliothek Saar | Saarbrücken |
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Signatur: | TO-113 |
Verfasst von: | Schottroff, Luise |
Jahr: | 1994 |
ISBN: | 357901837X |
Sprache: | Nicht einzuordnen |
Beschreibung: | |
Luise Schottroff will in der vorgelegten Sozialgeschichte des frühen Christentums aus feministischer Perspektive die frühen Christinnen sichtbar machen, ihren Alltag, ihre Arbeit, ihre ökonomischen Lebensbedingungen. Dabei geht sie auch des Frage nach, was es für Frauen bedeutete, Christin zu werden. Der erste Teil des Buches bietet eine Analyse herrschender neutestamentlich-theologischer Traditionen und erläutert neue, feministisch reflektierte Konzeptionen. Im Mittelpunkt steht dabei zunächst die Auseinandersetzung mit Gerd Theißens Soziologie des Vorchristentums, eines in westlichen theologischen Kreisen sehr populären Konzepts. Luise Schottroff zeigt auf, inwiefern Theißens These zur Entstehung des Christentums patriarchale Strukturen in Kirche und Gesellschaft legitimiert und Unterdrückungsverhältnisse schützt. Der Vorstellung eines gesetzesfreien Heidenchristentums als Beginn der Völkerkirche setzt sie das Bild der Jesusbewegung als jüdischer Befreiungsbewegung innerhalb der Pax Romana entgegen, die von Frauen und Männern jüdischer und nichtjüdischer Herkunft getragen wurde. In diesem ersten Kapitel zur Methode und Hermeneutik entwickelt die Autorin neben den theoretischen Überlegungen zu einer feministische Sozialgeschichte des frühen Christentums aber auch das "Handwerkszeug" für die sozialgeschichtliche Interpretation neutestamentlicher Texte. Sie stellt die exegetischen Arbeitsschritte dar, die für LaiInnen und theologisch Ausgebildete benutzbar sind. Mit dem Modell "Vom Leben zur Bibel - von der Bibel zum Leben" stellt Luise Schottroff erfahrungsbezogene feministische Forschung in den Zusammenhang von Konzepten feministisch-theologischer Bibellektüre und befreiungstheologischen Konzepten. Im zweiten Kapitel wertet die Autorin die Texte des Neuen Testaments aus im Hinblick auf ihre Aussagen bezüglich der Alltagsrealität von Frauen im Haus, auf dem Feld, bei der Erwerbsarbeit als Tischlerinnen, Bäckerinnen, Sklavinnen, Wasserträgerinnen und und und. Es entsteht ein Bild der frühchristlichen Gemeinden, in denen Frauenwiderstands- und Frauensolidaritätstraditionen deutlich werden. Im dritten Kapitel "Patriarchatskritik und die Kraft, neu zu werden" verfolgt die Autorin die (meist androzentrische) Patriarchatskritik der Theologie und Praxis des frühen Christentums und ihre erneuernde Kraft auf drei theologisch zentralen Gebieten: der Berufung durch Gott, des Evangeliums der Armen und der Eschatologie. Im vierten Kapitel erörtert die Autorin zentrale Aspekte der befreienden Praxis: Die Erhöhung erniedrigter Frauen und die neue Gestaltung von Gemeinschaft in Ehe, Familie und Gemeinde. Die in Kapitel 2 bis 4 erörterten Sachthemen folgen einem einheitlichen Gliederungsschema, mit Hilfe dessen - vom Einzeltext (als sozialgeschichtliche Quelle) ausgehend - Strukturen erfaßt werden sollen: A behandelt Fragen zu den exemplarischen Texten; B sozialgeschichtliche Fragen; C ist feministischen Beobachtungen zur Auslegungsgeschichte gewidmet; D zeigt weitergehende feministische Perspektiven für den Umgang mit den jeweiligen Inhalten und Texten auf. | |
Anmerkung: | |
Beigaben: 13 S. Lit.verz., 10 S. Quellenverz. | |
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