Buch Monografie

Lust am Töten : Eine feministische Analyse von Sexualmorden

Verfasst von: Cameron, Deborah [weitere]
Berlin: Orlanda Frauenverlag , 1990 , 237 S.

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Einrichtung: FrauenGenderBibliothek Saar | Saarbrücken
Signatur: G-4
Verfasst von: Cameron, Deborah; Frazer, Elizabeth
Jahr: 1990
ISBN: 392216658X
Sprache: Nicht einzuordnen
Beschreibung:
Untersuchung von "Lustmorden", sadistisch-sexuell motivierten Mordtaten im England des 20. Jahrhunderts: gefragt wird nach ihrer Bedeutung, die sich aus dem jeweiligen kulturellen Kontext erschließen läßt und zu der Feststellung führt, daß Lustmord in seiner heutigen Ausprägung ein "modernes" und "männliches" Phänomen ist. Analysiert wird vor allem die Darstellung von Sexualmord in Presse und Literatur und die Wirkung dieser Darstellung, die mit der von Pornographie vergleichbar ist (Horrorfilme, -videos, "True Detective", die Ästhetisierung der Grausamkeit bei de Sade; die Verherrlichung von Mord als - erotische - Grenzüberschreitung bei Genet). Dieser populären Deutung des Lustmörders als Sexungeheuer oder Übermensch im "unzivilisierten Naturzustand" wird die Realität des Mörders als Produkt einer Gesellschaft, die die Erotisierung von Brutalität und Frauenunterwerfung propagiert, gegenübergestellt. Kurz umrissen werden (sozio-)biologische, psychologische und soziologische Erklärungsmuster (und hier insbesondere die Viktimologie, die Lerntheorie und die Rollentheorie). Einige berühmte "Fälle" (der "Ripper", der "Würger von Boston" etc.) werden vor dem Hintergrund ihrer Wahrnehmung in der Öffentlichkeit, d.h. vor allem ihrer pressewirksamen Darstellung, analysiert. Die Argumentation läuft auf die These hinaus, daß zum einen offensichtlich in allen Fällen (außer bei Homosexuellenmord) Frauenfeindlichkeit eine wesentliche und bislang völlig übersehene Rolle spielt, daß aber auch das Moment des Sehens, das Betrachten einer selbstinszenierten und kontrollierten Szene erregungsauslösend ist. Der Mörder setzt sich als Subjekt gegenüber einem (Sexual-)Objekt, und jemand zum Objekt machen, heißt letztlich, ihn/sie zu töten. Hier sind Parallelen mit der Analyse von Pornographie (nach Susanne Kappeler) deutlich.
Anmerkung:
Beigaben: 7 S. Literaturverzeichnis, im Anhang Verzeichnis der bekannteren Fälle von Lustmord, Auszug aus dem deutschen Strafgesetzbuch
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