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Einrichtung: FFBIZ-Archiv | Berlin
In: Nachlasssplitter Matthiessen, Edith
Bestell-Signatur: B Rep. 500 Acc. 712 - 0
Sprache: Deutsch
Beschreibung:
Über das Leben der Edith Matthiessen ist dem FFBIZ nichts weiter bekannt als dass sie vom 15.04.1918 bis 11.8.1919 Mitglied des Zimmerschen Töchterheims, und zwar des Elisabethenhauses in Kassel-Wilhelmshöhe war.
Der Gründer der Töchterheime, Friedrich Zimmer, geboren 1855 in Gardelegen, schloß 1870 die Schule in Osterburg mit der Obertertia ab und wurde danach Privatlehrer, ehe er bis 1874 die Klosterschule in Schulpforta bis zum Abitur besuchte. Von dort ging er mit einer Empfehlung der Ottilie Wildermuth zum Studium nach Tübingen und ab dem 3. Semester nach Berlin, wo er sein Studium mit dem ersten theologischen Examen abschliessen wollte. Aber er nahm kurz vorher, im Sommer 1877, das Angebot an, Hauslehrer für den Sohn des Bankiers Deichmann in Köln zu werden, nachdem er noch seinen Doktor gemacht hatte. Diese Tätigkeit gab er aber an Ostern 1879 auf, um wiederum in Berlin seine Habilitation vorzubereiten und außerdem das Lizentiatsexamen für Theologie zu machen. Im Oktober 1880 wurde er Privatdozent für Neues Testament an der Universität Bonn, wo er die Tochter des Physikers Rudolf Clausius kennenlernte und sich mit ihr verlobte. Kurz nach der Trauung am 22.12.1882 trat er im Dorf Mahnsfeld in Ostpreußen eine Pfarrersstelle an, wechselte aber schon im Frühjahr 1884 auf eine Pfarrstelle und Professur in Königsberg. Dort gebar ihm seine Frau drei Kinder, während er selber auch um Kirchenmusikverbesserungen bemüht war, dazu auch diverse Publikationen verfaßte und 1888 den ersten Band theologischer Klassiker und 1890 Zimmers Handbibliothek der Praktischen Theologie veröffentlichte. Zwischen 1890 und 1898 reformierte er das Predigerseminar in Herborn und gründete er 1894 den Evangelischen Diakonieverein mit einem Töchterheim zur Erziehung der weiblichen Jugend "zu Persönlichkeiten von sittlicher und wirtschaftlicher Selbständigkeit und Gemeinsinn". Denn "Die Frauenbewegung hatte Friedrich Zimmer die Augen aufgetan für die furchtbare Frauennot; ein Drittel der Frauen im heiratsfähigen Alter waren unverheiratet und damit ihrem eigentlichen Frauenberuf, der auch für ihn immer in der Ehe gegeben war, entzogen. .. Einen Beruf zu ergreifen, erschien ihm auch für die (vorwiegend noch unverheirarete U. N. ) Frauenwelt sittliche Pflicht... Was konnte unter diesem Gesichtspunkt das Feld der christlichen Liebestätigkeit der Frau an Berufsmöglichkeiten bieten?", schrieb Dr. Wilhelm Stölten, der Biograph. Im Töchterheim sollte neben die mütterlich-pädagogische Arbeit die hauswirtschaftliche Abteilung treten. Das erste Töchterheim wurde in Kassel eingerichtet. Von 1894 bis 1989 baute Zimmer den Diakonieverein von Herborn aus weiter aus, danach ab 1898 von Berlin-Zehlendorf. Als 1907 seine Frau Mathilde Zimmer starb, gründete er die Mathilde-Zimmer-Stiftung e.V. zur Förderung der Erziehung der heranwachsenden Jugend. Das erste dieser (protestantischen) Heime besuchte Edith Rühe vor ihrer Verheiratung. Enthält:
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