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Einrichtung: FFBIZ-Archiv | Berlin
In: Akten, GM, ZD / Frauenbewegung und Frauenprojekte BRD
Körperschaft: Brot & Rosen <Berlin> ; Frauenoffensive im Trikont Verlag <München> ; HAW Homosexuelle Aktion Westberlin - Frauengruppe
Bestell-Signatur: A Rep. 400 BRD 20.9 a Frauenoffensive - 0
Jahr: 1974 - 1995
Sprache: Deutsch
Beschreibung:

Frauenoffensive ist der älteste deutschsprachige Frauenverlag. 1973/74 beschlossen achtzehn Frauen aus Theorie- und Selbsthilfegruppen der Münchner Frauenbewegung, Texte, die sie für ihre Diskussion wichtig fanden - feministische Analysen und Theorien aus dem In- und Ausland ebenso wie die Erforschung der eigenen Lebensgeschichten - allen Frauen zugänglich zu machen.
Wie Susanne Kahn-Ackermann im Film "Die Frauenbewegung und ihre Folgen" von Ingrid Strobl 2002 (im Archiv vorrätig unter der Signatur: J Rep. 4 Nr. 41 BRD 20) erzählt, gründete ein Verlagskollektiv, das sich Anfang November 1973 "aus der Siemensgruppe, 218 Gruppe und der self-help-Gruppe" bildete, die Reihe Frauenoffensive im Trikont-Verlag. Sie brachten als erstes das Buch Lohn für Hausarbeit heraus. Als diese Münchenerinnen im Februar 1974 Kontakt mit "Brot & Rosen" in Berlin aufnahmen, um über den Druck des neuen "Frauenhandbuchs" zu sprechen, erfuhren sie von den Berliner Verlagsplanungen. "Daraus entstand die Frage der Konkurrenz, die in Berlin nicht gelöst werden konnte. Man plante daher eine "Verlagskonferenz vom 3.-5. Mai 1974 in Heidelberg, wo sich "Verlagsgruppen" aus verschiedenen Städten trafen, um "einen Verlag inhaltlich mit dem Stand der Frauenbewegung auf einen Nenner zu bringen". Am weitesten entwickelt waren die Planungen der Münchenerinnen. Denn die Frauenoffensive plante auch im März 1974 schon das Journal No 1, das zusammen mit der Langspielplatte mit dem durchaus wörtlich gemeinten Titel "Von heute an gibts mein Programm" als "Lieder von Frauengruppen aus München, Frankfurt und Darmstadt" im Herbst 1974 heraus kam. Im Herbst 1975 berichteten die Münchenerinnen über die geglückte Verlagsgründung und teilten Mitwirkungsmöglichkeiten mit. Sie teilten auch die Gründung der ersten Frauenbuchhandlung zum 1. Oktober 1975 in München mit und verwiesen auf das Sonderjournal "Wir sind Frauen, wir sind viele, wir haben die Schnauze voll" mit Reden anlässlich einer Veranstaltung der Münchener Frauenzentren gegen den § 218 im Februar im Schwabingerbräu.
Bereits 1975 erschien das Werk "Häutungen" von Verena Stefan, das zum Bestseller des Verlages wurde: Durch den Erfolg dieses Buches konnte die Frauenoffensive sich aus der Produktions- und Vertriebsgemeinschaft mit Trikont lösen und in eine GmbH umwandeln. 1976 rief die Frauenoffensive zum Ersten Treffen schreibender Frauen nach München. 1978 lud sie zur Ersten Internationalen Feministischen Verlagskonferenz nach München ein. Im Anschluß daran gaben die Frauenverlage ihre erste internationale Pressekonferenz auf der Frankfurter Buchmesse und präsentierten gemeinsam ihre Bücher. Aus dieser in den folgenden Jahren wiederholten internationalen Buchpräsentation entstand die Idee einer International Feminist Book Fair, die 1986 zum erstenmal in London vom Verein Women in Publishing ausgerichtet wurde und bis 1994 alle zwei Jahre in wechselnden Ländern stattfand. Die "Frauenoffensive" plante, diese Messe 1998 auch in München stattfinden zu lassen, was aber nicht realisiert wurde. Auf allen feministischen Buchmessen war der Verlag Frauenoffensive mit einem eigenen Stand dabei.
1990 organisierte der Verlag gemeinsam mit dem Dachverband der autonomen feministischen Projekte in München "Frauen gehen zu Frauen e.V." und dem Unabhängigen Frauenverband (UFV) den ersten Ost-West-Frauenkongreß in Berlin (Ost und West). 1994 feierte Frauenoffensive mit sehr großem Medienecho ihren zwanzigsten Geburtstag - u.a. mit einer Lese- und Vortragsreise Mary Dalys durch Deutschland und die Schweiz und einem großen Frauenfest in München. Von 1974 bis 1998 brachte Frauenoffensive über 300 Titel heraus. Während der Frankfurter Buchmesse 2003 erhielt die "Frauenoffensive" die Auszeichnung "Bücherfrau des Jahres". 2004 feierte der Verlag sein 30jähriges Bestehen. Durch Hilke Schläger kamen die Akten des Verlages ab 2008 an das FFBIZ-Archiv. Enthält:
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