Archivgut Nachlass

Paula W. NL 54 I

Jänner 1916, Mai 1927, August 1946 bis Juni 1980

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Einrichtung: Sammlung Frauennachlässe | Wien
Jahr: Jänner 1916, Mai 1927, August 1946 bis Juni 1980
Sprache: Deutsch
Beschreibung:
<p><b>Orte: </b>Friesach, Graz, Oberwölz und St. Lamprecht in der Steiermark u.a.</p>
<p><b>Quellentypen: </b>Tagebuch (Männertagebuch): 1 Band; Aufzeichnungen in Buchform: 1 Taschenkalender; Korrespondenz (Feldpost aus dem 1. Weltkrieg, Familienkorrespondenz): 342 Schreiben; 3 amtliche Dokumente; 4 Fotografien (in Kopie)</p>
<p><b>Zum Bestand: </b>Schreiberin/Adressatin: Paula W. (geb. St.); geb. 1899 in Celje in der Krain/Slowenien, gest. 1980 in Oberwölz in der Steiermark

Schreiber: Johann W.; geb. 1893 in Graz in der Steiermark, gest. 1963 in Oberwölz in der Steiermark

Übergeberin: Barbara S. (Enkelin von Paula und Johann W.), 2002



Paula W. (geb. St.) und Johann (Hans) W. lebten in St. Lambrecht der Obersteiermark. Paula W. war gebürtig aus Celje, Johann W. aus Graz. Er war Buchhalter in einem der Schwerindustrie-Betriebe der Region, ihre Tochter Erika I. (geb. W) wurde 1922 geboren.

Von Johann W. ist eine einzelne Grußbotschaft mit gepressten Edelweiß-Blüten erhalten, die er im Jänner 1916 vom Fronteinsatz aus Südtirol an die Eltern in Graz geschrieben hat. Neben drei Todesanzeigen sind weiters drei seiner Mitgliedsausweise bei sozialistischen bzw. sozialdemokratischen Organisationen wurden 1927, 1949 und 1953 Teil von diesem Nachlass.

Den größten Teil machen 341 Briefe aus, die Paula Johann (Hans) W. zwischen August 1936 und Jänner 1963 gemeinsam an ihre Tochter Erika I. geschrieben haben. Die aus der Zeit von August 1936 bis Dezember 1944 erhaltenen sporadischen Schreiben dürften während Ferienaufenthalten verfasst worden sein. So schrieb der Vater etwa im Sommer 1936 an die jetzt 14-Jährige, die sich mit der „Österreichischen Mädchengilde Sonnenland“ gerade in den Ferien in Weißkirchen bei Judenburg im Murtal aufhielt: „Mein liebstes Töchterlein! Haben Deine Grüße vom Zirbitzkogel erhalten und danken Dir. Wir staunen nur, wo Ihr überall mit dem wenigen Geld hingekommen seid, es ist direkt ein kleines Kunststück.“ Aus der Zeit von 1946 bis 1963 sind insgesamt 323 Schreiben erhalten, die die Eltern aus Friesach, Oberwölz und St. Lamprecht an Erika I. geschrieben haben. Sie lebte jetzt in Graz, hatte eine Ausbildung zur Lehrerin gemacht und war mit einem kaufmännischer Angestellten verheiratet. Ihre drei Kinder wurden 1945, 1960 und 1962 geboren. Die regelmäßigen Briefe enthalten detaillierte Schilderungen aus dem alltäglichen Leben berichtet, es wurde das Aufwachsen der Kinder besprochen etc. „Ich sehe Bärbelchen im Geist vor mir. Also hat der kl. Racker doch schon so viel Willen, daß sie nicht in der Gehschule bleibt“ (August 1946).

Von Johann W. ist ein Tagebuch erhalten, das er zwischen Mai 1960 und Mai 1961 täglich in seiner gestochenen Handschrift geführt hat. Das kleinformatige Schreiheft enthält stichwortartig ausführliche Berichte über den Ablauf des jeweiligen Tages, über das Wetter, Postsendungen, Besuche, den Schlaf und das gesundheitliche Befinden des Schreibers und seiner Ehefrau sowie auch verschiedene Einlagen wie Tageshoroskope aus Zeitungen oder Eintrittskarten. Im Anschluss an die Einträge von Johann W. hat Paula W. das Buch im Sommer 1980 vier Tage lang für eigene Einträge genützt.

Von ihr liegt dazu Taschenkalender mit Kunststoffeinband für das Jahr 1975 vor. Die darin häufig in stenografischer Schrift verfassten Einträge geben Auskunft über das Wetter, es sind einzelne Ausgaben vermerkt und Gedichte eingetragen.

Die vier in Kopie übergebenen Fotografien sind jeweils Atelieraufnahmen, aufgenommen zwischen den 1890er- und 1950er-Jahren. Sie zeigen Paula und Johann W. als Hochzeitspaar, ihre Tochter bei der Heirat und ein Familienbild aus den späten 1950er-Jahren.</p>
Anmerkung:
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c/o Institut für Geschichte, Universität Wien

Universitätsring 1
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Die erste Sichtung der Quellen erfolgt in den Räumlichkeiten der Sammlung Frauennachlässe. Für die spätere Bearbeitung ist eine Aufstellung der Materialien in der Fachbibliothek für Geschichte möglich.

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