Buch Monografie

Die Konstruktion eines rassifizierten weißen Weiblichkeitsideals in der Zeitschrift des Frauenbundes der Deutschen Kolonialgesellschaft: Kolonie und Heimat : deutsche Kolonialgeschichte in "Deutsch-Südwestafrika" im Kontext von Geschlecht, "Rasse" und Sexualität

Verfasst von: Burchard, Sophie
2014 , 171 S.

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Einrichtung: Frauensolidarität | Wien
Verfasst von: Burchard, Sophie
Jahr: 2014
Sprache: Deutsch
Beschreibung:
Die vorliegende Arbeit knüpft an aktuelle politische Debatten an und versucht, einen Beitrag zu einer differenzierten Auseinandersetzung mit der oft verdrängten deutschen Kolonialgeschichte und dem an den Herero und Nama verübten Völkermord und dessen Folgen zu leisten. Anhand einer intersektionalen Analyse wird das Zusammenspiel der Kategorien Geschlecht, 'Rasse', Sexualität und Klasse für die Herrschaftssicherung der Deutschen im kolonialen Prozess untersucht. Ziel der Arbeit ist es, mit dem Konzept der entangled histories (Shalini Randeria) entgegen einer universalistischen Geschichtsschreibung nicht nur eine neue Betrachtungsweise der deutschen Kolonialgeschichte aufzuzeigen, sondern auch eine neue Perspektive auf deren Bedeutung für die Formierung rassifizierter vergeschlechtlichter weißer Identitäten. So wird die deutsche weiße Frau als Akteurin historisch im kolonialen Gefüge verortet, ihre politischen Partizipationsmöglichkeiten, feministische Verstrickungen und Erwartungen an ein Leben in den deutschen Kolonien untersucht. Mit der Methode der Historischen Diskursanalyse wird die Zeitschrift des Frauenbundes der Deutschen Kolonialgesellschaft: Kolonie und Heimat nach Berufsfeldern und Handlungsräumen der Frauen in den Kolonien untersucht. Die Zeitschrift diente zu Kolonialpropaganda unter weißen Frauen und vermittelt Handlungs- und Disziplinaranweisungen, wie deutsche weiße Frauen sich in den Kolonien verhalten sollten. Daraus ergibt sich ein rassifiziertes weißes Weiblichkeitsideal, das in den Kolonien nicht nur Kolonialisierte zu deutscher weißer Hygiene, Haushaltsführung und 'Kultur' 'erziehen' sollte, sondern auch die weiße Gemeinschaft selbst kulturell und durch Reproduktion 'rassisch' weiß absichern sollte. Es zeigt sich deutlich, dass für den deutschen Kolonialismus und damit verbundenen Repräsentationen Schwarzer und weißer Konstruktionen von Geschlecht, 'Rasse', Sexualität und Klasse eine zentrale Rolle spielten.
Anmerkung:
Abweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers
Zsfassung dt. u. engl.
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