Archivgut Akte

Nachlass Sophie Pataky

in: Nachlass: Pataky, Sophie
1870 - 1903 , 0,1 Regalmeter

Weitere Informationen

Einrichtung: Archiv der deutschen Frauenbewegung | Kassel
In: Nachlass: Pataky, Sophie
Bestell-Signatur: NL-P-07
Jahr: 1870 - 1903
Sprache: Deutsch
Beschreibung:

<b>Biographische Daten: </b>Sophie Pataky (*5. April 1860 in Podiebrad; +24. Januar 1915 in ihrem Haus Villa Steffihof in Meran-Untermais) ist die Herausgeberin des ersten Schriftstellerinnenlexikons im deutschsprachigen Raum. Es erschien 1898 in zwei Bänden unter dem Titel "Lexikon deutscher Frauen der Feder. Eine Zusammenstellung der seit dem Jahre 1840 erschienenen Werke weiblicher Autoren, nebst Biographieen [sic] der lebenden und einem Verzeichnis der Pseudonyme" im Verlag ihres Mannes Carl Pataky. Sophie Pataky wurde nach eigenen Angaben durch die Teilnahme am Internationalen Frauenkongress, der 1896 an ihrem Wohnort Berlin stattfand, zur Beschäftigung mit Frauenfragen angeregt. Wieviel Arbeit sie in dieses Lexikon investierte, kann man nur erahnen. Sie wertete nicht nur ältere Lexika aus, sondern führte eine rege Korrespondenz mit lebenden Schriftstellerinnen und Verlegern, um die einzelnen Beiträge mit autorisierten biographischen Angaben bereichern zu können. Pataky nahm neben Autorinnen von belletristischer Literatur auch solche auf, die Kochbücher, Schneider- und Handarbeitsbücher, Kinder- und Jugendbücher, Märchen, religiöse und medizinische Schriften und Broschüren zur Frauenbewegung verfasst hatten. Alles in allem hat sie Angaben zu ca. 600 "Frauen der Feder" zusammengetragen. Das war nur möglich durch Kooperation mit anderen. Im Vorwort zum ersten Band dankt sie namentlich folgenden Personen: Mathilde Clasen-Schmidt, Vorsitzende des Leipziger Schriftstellerinnen-Vereins, Dr. Marie Huber (Doebeli) (Grindelwald, Schweiz), Lina Morgenstern (Berlin), dem Verein der Wiener Schriftstellerinnen und Künstlerinnen, dem Deutschen Schriftstellerinnenbund (Berlin), Johanna Garbald-Gredig (1846-1935) (Castasegna bei Graubünden, Schweiz) (Ps. Silvia Andrea) , Hermine Tomic (Agram), Max Evers, Redakteur des Börsenblatts für den Deutschen Buchhandel, Dr. Wilhelm Wendtlandt, Leiter des Literarischen Bureaus des Deutschen Schriftsteller-Verbandes (Berlin), Dr. H. Stümcke, Herausgeber der Westöstlichen Rundschau in Berlin . Im Schlusswort zum zweiten Band dankt sie weiter Franz Brümmer, Lexikograph (Nauen i.S.), Dr. Richard Rosenbaum (Prag), Joseph Treumann, Redakteur (New York) sowie Prof. Karl Weiss-Schrattenthal (Pressburg). Es ist trotz intensiver Nachforschungen bisher nicht gelungen, das Todesdatum von Sophie Pataky herauszufinden. Ihr Mann Carl Pataky (*1844) starb am 11. August 1914 im Urlaub in Bad Reichenhall. Laut der Sterbeurkunde hatte das Ehepaar damals seinen Hauptwohnsitz in Meran. Überdies erfährt man aus ihr den Geburts- und zweiten Vornamen von Sophie Pataky: Sophie Caroline Pataky geb. Stipek. Carl Pataky hatte in Berlin seit 1875 eine Verlags- und Sortimentsbuchhandlung, die sich auf metallotechnische Literatur spezialisierte. Nach Meran war das Ehepaar 1907 gezogen. Nach dem Tode Carl Patakys übernahm K.J. Müller, der bereits seit 1907 stiller Teilhaber war, im September den Verlag auf alleinige Rechnung. Das "Lexikon deutscher Frauen der Feder" war schon 1899 vom Verlag Schuster & Loeffler, Berlin, übernommen worden. Text: Dagmar Jank; Manuskript abgeschlossen: 1998, Ergänzungen: 2005 Ergänzung Sterbedatum 2015

<b>Bestandsbeschreibung: </b>Es lässt sich leider nicht mehr rekonstruieren, wie der Teilnachlass Patakys in das Archiv der deutschen Frauenbewegung in Kassel gelangte. Er besteht aus ca. 60 Autographen, die zumeist aus den Jahren 1897-1898 stammen. Es handelt sich dabei überwiegend um Briefe von Schriftstellerinnen an Sophie Pataky, in denen sie diese zur Arbeit am "Lexikon deutscher Frauen der Feder" beglückwünschen bzw. die erbetenen Angaben (Lebenslauf, Werkverzeichnis, Gedichtproben) schicken. Einige Schriftstellerinnen haben nach eigenen Angaben Porträts mitgeschickt, die allerdings nicht mehr im Nachlass Patakys vorhanden sind. Darüber hinaus enthält der Nachlass die Briefe von Rezensenten bzw. potentiellen Rezensenten des Lexikons. Sophie Pataky hat sich sehr gezielt um sie bemüht. Erwähnenswert sind noch sieben Briefe vom November 1898 - darunter zwei Autographen Sophie Patakys -, aus denen sich eine Auseinandersetzung Patakys mit der Düsseldorfer Schriftstellerin Anna von Krane (1853-1937) rekonstruieren lässt . Pataky bat offenbar alle Schriftstellerinnen, die sie in ihr Lexikon aufnehmen wollte, um kostenlose Überlassung ihrer Werke, um damit eine "Bibliothek deutscher Frauenwerke" zu gründen. Anna von Krane empörte sich darüber in einem scharf formulierten Brief an Sophie Pataky, in dem sie ihr persönliche Bereicherung vorwarf. Ihren Brief sandte sie an den Redakteur der Zeitschrifft "Das Recht der Feder", Martin Hildebrand. Was Pataky mit diesen Büchern vorhatte, kann man einem ihrer Briefe entnehmen, den ihr von Krane nach dem raschen Ende des Disputs zurückschickte. Dieser Brief - datiert vom 15.11.1898 - ist im Ton sehr ironisch, Pataky stellt darin aber auch klar, was es mit der "Bibliothek deutscher Frauenwerke" auf sich hat. Diese Bücher - nach eigenen Angaben hatte sie bereits 1030 Werke erhalten - sollten den "Vorständen und Mitgliedern der Frauenvereine sowie Frauen besserer Stände... verliehen werden". Da Pataky zu diesem Zeitpunkt Vorstandsmitglied im Deutschen Schriftstellerinnenbund war, gelang es ihr, Helene Wachsmuth, die damalige Vorsitzende des Deutschen Schriftstellerinnenbundes, dazu zu bewegen, bei Martin Hildebrand um eine Gegendarstellung zu bitten. Der Redakteur lehnte dies allerdings ab. Der Teilnachlass bietet einen interessanten Einblick in die Entstehungsgeschichte des "Lexikons deutscher Frauen der Feder". Text: Dagmar Jank; Manuskript abgeschlossen: 1998, Ergänzungen: 2005
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