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Einrichtung: Frauensolidarität | Wien
Orginaltitel: Righting wrongs <dt.>
Verfasst von: Spivak, Gayatri Chakravorty info
Schriftenreihe: TransPositionen
Ausgabe: 1. Aufl.
Jahr: 2008
Maße: 160 mm x 110 mm
ISBN: 3037340304
Sprache: Deutsch
Beschreibung:
Thema dieses Essays ist die Festschreibung ungerechter Verhältnisse auf der Grundlage der Menschenrechte. Ausgangspunkt von Gayatri Chakravorty Spivaks Überlegungen ist folgende Frage: Wer tritt - im Verhältnis von globalem Norden und globalem Süden - als Anwalt der Menschenrechte auf? Es geht bei den Menschenrechten offenkundig nicht nur darum, eines oder mehrere Rechte zu besitzen oder einfordern zu können; es geht vielmehr darum, diese Rechte zu vergeben und darum, wer in der Position des Gebenden bzw. des/der Nehmers/Nehmerin dieser Rechte ist. Dass lokale MenschenrechtsaktivistInnen großenteils Nachkommen der "kolonialen Subjekte" sind und somit aus der Elite heraus agieren, kreiert unweigerlich ein neues, postkoloniales Klassenproblem. "Es ist eure Pflicht, Rechte einzufordern", lautet das ebenso banale wie paradoxe Motto der Privilegierten gegenüber den "Subalternen", die von sozialer Mobilität in jeglicher Form abgetrennt sind. Nachdrücklich plädiert Spivak für einen lokalen, auf unterster Ebene ansetzenden Einsatz der Bildung und Erziehung, was sich wiederum auf das Konzept, das die Menschen von Menschenrechten haben, auswirkt. Weil die Konzeption der Menschenrechte zwischen Naturrecht und erklärtem und mithin gesetztem Recht oszilliert, stellen diese für die Beschreibung der Aporie zwischen Ethik und Politik ein Paradebeispiel dar. Gayatri Chakravorty Spivak ist eine der einflussreichsten TheoretikerInnen postkolonialer Reflexion und unterrichtet als Professorin an der Columbia University in New York sowie am Centre for Studies in Social Sciences in Kalkutta. In diesem erstmals auf deutsch vorliegenden - 2004 im South Atlantic Quarterly publizierten - Essay analysiert Spivak die Legitimierung der als "universell geltend" postulierten Menschenrechte. Schreiben Menschenrechte ungerechte Verhältnisse fest? Wer vertritt Menschenrechte im Verhältnis von globalem "Norden" und "Süden"? Menschenrechte müssten eingefordert werden, würden aber oft von lokalen AktivistInnen "vergeben", die Nachkommen einer kolonialen Elite seien, wodurch ein neues postkoloniales Klassenproblem entstehe. Erst die Vermittlung von Bildung ermögliche das Einfordern von Rechten. Dabei müsse jedoch eine Klassenkluft zwischen Privilegierten und Subalternen überwunden werden.
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Frauen*solidarität feministisch-entwicklungspolitische Informations- und Bildungsarbeit

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