Berlin:
Jaja Verlag
,
2022
,
312 S.
Weitere Informationen
Einrichtung: | FrauenGenderBibliothek Saar | Saarbrücken |
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Signatur: | FB-260 |
Verfasst von: | Eismann, Sonja; Maya; Schöningh, Ingo (Hrsg.) |
Jahr: | 2022 |
ISBN: | 3948904286 |
Sprache: | Nicht einzuordnen |
Beschreibung: | |
Eine Plattform für Indigene, um ihre Geschichten zu erzählen, bietet das Comic-Projekt "Movements and Moments", initiiert vom Goethe-Institut Jakarta. Es richtet den Fokus auf indigene feministische Aktivismen aus dem Globalen Süden, die international bisher kaum Beachtung finden. Eine brasilianische Autorin ist Taís Koshino, die in "Für das Recht auf Existenz" eine Verbindung zwischen der Kolonialisierung Brasiliens und der Wahrnehmung sexueller Vielfalt im Land schafft. Bevor das Land von den Portugiesen eingenommen und seine Bevölkerung dem christlichen Glauben unterworfen wurde, herrschte dort nicht nur Polytheismus - auch eine nichtbinäre Geschlechterordnung war alltäglich. Die Tupi, eine der über 300 indigenen Ethnien Brasiliens, hatten sogar eigene Begriffe für queere Personen: tibira und çacoaimbeguira. Sowohl queere als auch indigene Menschen sind in Brasilien besonders stark von Gewalt und Ausgrenzung betroffen. Koshinos Protagonist*innen Yacunã und Yakecan erfahren zumindest Letzteres am eigenen Leib in ihren jeweiligen Communitys. So wird Yakecan, als lesbisch geoutet, zwar von ihrer Familie akzeptiert, darf aber nicht mehr am Toré teilnehmen, einem Traditionstanz der Potyguara. Yacunã, eine Tuxá, wird, weil sie lesbisch ist, sogar von ihren Eltern verstoßen. Letztlich finden beide Protagonist*innen Zuflucht in der Kunst und im Aktivismus mit Gleichgesinnten. In der Kunst vereinen sich die trans und cis Frauen des Aravani Art Project - einem Künstler*innenkollektiv aus Indien. In "Zeiten ändern sich" erzählen zwei von ihnen, Chandri Narayan und Sadhna Prasad, von der Bedeutung der Freund*innenschaft für queere Communitys und deren Aktivismus. Auch in "Lasst den Fluss frei fließen" steht eine Gruppe im Zentrum der Erzählung. Hier erzählt das literarisch-feministische Non-Profit-Kollektiv Gantala Press vom Kampf der Kalinga-Frauen - einer Gruppe indigener Aktivist*innen auf den Philippinen. Sie schließen sich zusammen, um in der nördlichen Region Cordillera den Bau eines Staudamms zu verhindern - und das mit vollem Körpereinsatz. Vor bewaffneten Soldaten entblößen diese Frauen unterschiedlichen Alters ihre traditionell tätowierten Körper und zeigen den Angreifern, wo schließlich auch sie ursprünglich einmal herkamen; aus dem weiblichen Körper. |
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