2012
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Heft:
1
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Band:
30
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86-98 S.
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Geografika: | |
Weitere Informationen
Einrichtung: | FrauenGenderBibliothek Saar | Saarbrücken |
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Verfasst von: | Scott, Joan Wallach |
In: | Sport - Kult der Geschlechter |
Ausgabe: | 30(2012)1 |
Jahr: | 2012 |
Heft: | 1 |
Band: | 30 |
Maße: | 30271 30213 |
ZDBID: | 380088-x |
Sprache: | Nicht einzuordnen |
Beschreibung: | |
Die amerikanische Historikerin Joan Scott bezieht eine pointierte Position zur französischen (feministischen) Debatte aus Anlass der "Affäre Strauss-Kahn". Scott präsentiert in ihrem an der Universität Konstanz gehaltenen Vortrag Thesen aus ihrem neuen Buch The Fantasy of Feminist History (2011). Ihr Text mit dem Titel Eine französische Verführungstheorie ist eine Auseinandersetzung mit verschiedenen französischen Intellektuellen, zumal Historikerinnen und Historikern, die eine besondere "Nationaleigenschaft" der Franzosen sehr hoch schätzen, nämlich die Kunst der Verführung im Spiel der Geschlechter. Scott behauptet, dass diese Intellektuellen als Distinktionsmerkmal für die französische Nation die Ideologie eines "aristokratischen Republikanismus" entwickelt hätten. In dieser Ideologie werde erstens die sexuelle Differenz der Geschlechter als natürlich akzeptiert, zweitens im höfischen Ideal der Galanterie ein Modell für den Ausgleich dieser Differenz durch Spiel propagiert und drittens würden alle Menschen und Gruppen aus dem nationalen Selbstbild ausgeschlossen, die dieses Spiel aus verschiedenen Gründen (Gleichheitsidee, Kleidervorschriften der Muslime, Hautfarbe) nicht betreiben könnten (oder wollten). Die Attraktivität der "Theorie der Verführung" bzw. des aristokratischen Republikanismus liege in einer demokratisch verfassten Gesellschaft darin, dass diese ein affektives Modell für den Umgang mit Differenzen vorschlage; ein Modell, in dem nicht auf Rechte gepocht werden muss, um Gerechtigkeit herzustellen, sondern im Sinne einer heterosexuellen Paarphantasie jede/r seinen/ihren Platz im Spiel einhalten muss. Mit dieser Position hat Scott im letzten Jahr eine intensive publizistische Diskussion in Frankreich ausgelöst. | |
Anmerkung: | |
Beigaben: 2 S. Lit.verz. | |
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