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"Ich, Anna Hartzerin, genannt von Maegelsperg..." : Namensführung und weibliche Identität in der spätmittelalterlichen Stadt

Verfasst von: Rolker, Christof
2009 , Heft: 1 , Band: 20 , 17-34 S.
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Einrichtung: FrauenGenderBibliothek Saar | Saarbrücken
Verfasst von: Rolker, Christof
In: Namen
Ausgabe: 20(2009)1
Jahr: 2009
Heft: 1
Band: 20
Maße: 30547 30509
ZDBID: 1062220-2
Sprache: Nicht einzuordnen
Beschreibung:
In der mittelalterlichen Gesellschaft hatten Namen verschiedene Funktionen: sie stellten einen Zusammenhang her zwischen den Mitgliedern einer Familie und auch dem Besitz, den materiellen Gütern dieser Familie. Die Weitergabe der Namen erfolgte in männlicher Linie. Der Autor untersucht die Handlungsspielräume von Frauen bei der Verfügung über Namen, u.z. an Quellen der Stadt Konstanz. Der Autor arbeitet heraus, dass Frauen sowohl den Namen ihrer Herkunftsfamilie als auch den Familiennamen des Ehemannes führen konnten, was sich bei Männern nur sehr vereinzelt beobachten lässt. Welcher Name jeweils zum Tragen kam, war teilweise durch den Kontext festgelegt, teilweise der situativen Entscheidung der Namensträgerin anheim gestellt; wenn es um die Markierung unterschiedlicher Vermögensteile in der Ehe ging, und erst recht in Konfliktsituationen, die diese Vermögen betrafen, konnte der Rekurs auf den Namen der Herkunftsfamilie eine Form der Abgrenzung gegenüber dem Ehemann sein. Insgesamt gesehen war die Weiterführung des eigenen Namens in erster Linie Teil eines Systems der Konstruktion von bilateraler Verwandtschaft. Die daraus resultierende Mehrnamigkeit erlaubte Frauen stärker als Männern, mit Familiennamen zu operieren und sich dadurch unterschiedlichen Familienverbänden durch Namensführung zuzurechnen oder auch von diesen zu distanzieren.
Anmerkung:
Beigaben: Lit.angaben in Anm.
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