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Europa - die weibliche Form

Verfasst von: Schmale, Wolfgang
2000 , Heft: 2 , Band: 11 , 211-233 S.

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Einrichtung: FrauenGenderBibliothek Saar | Saarbrücken
Verfasst von: Schmale, Wolfgang
In: Das Geschlecht der Europa
Ausgabe: 11(2000)2
Jahr: 2000
Heft: 2
Band: 11
Maße: 30530 30509
ZDBID: 1062220-2
Sprache: Nicht einzuordnen
Beschreibung:
Mit dem Europa-Mythos, der die Geschichte des Kontinents begleitet, setzt sich Wolfgang Schmale auseinander. In der Antike ist Europa auf dem Stier ein Glückssymbol, im Spätmittelalter wird der Mythos christlich umgedeutet: Europa wird als Seele oder Maria, der Gott-Stier als Sohn Gottes verstanden. Ab dem 16. Jahrhundert hingegen personifiziert die weibliche Gestalt der Europa den Kontinent, und im 17. Jahrhundert blühen die weiblichen Erdteilallegorien. Schmale erklärt diese Entwicklung als Teil der Kolonisierung, die die Kolonisatoren das eroberte, fremde Gebiet als Frau wahrnehmen ließ. "Fremde Welt und wilde Frau werden miteinander identifiziert, beide werden zum Lustobjekt des Eroberers." Das war ein willkommener Anlass für Gelehrte, sich mit dem Frauenkörper auch als politischem Körper zu beschäftigen, wie Schmale auf der Basis zahlreicher gelehrter Quellen aufzeigen kann. Die Kartographen machen diese Entwicklung sichtbar, der Kontinent verschmilzt mit der weiblichen Figur Europa, was auch eine politische Interpretation ermöglichte (Spanien als das Haupt und Herrscherin Europas). Im 18. und 19. Jahrhundert wird hingegen, so Schmale, die weibliche Figur durch das Programm "Kultur" verdrängt. Europa wird um 1800 nicht mehr in der Form des Weiblichen wahrgenommen, sondern als männlich bestimmte Kultur. Mit der Nationalstaatsbildung konnte Europa nicht mehr als politischer Körper repräsentiert werden.
Anmerkung:
Beigaben: Abb., Lit.angaben in Anm.
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